Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.01.2015 12:00

Ein teures historisches Juwel

Ein Gebäude mit beeindruckender Historie : die Schultreppe 4.
Ein Gebäude mit beeindruckender Historie : die Schultreppe 4.
Ein Gebäude mit beeindruckender Historie : die Schultreppe 4.
Ein Gebäude mit beeindruckender Historie : die Schultreppe 4.
Ein Gebäude mit beeindruckender Historie : die Schultreppe 4.

In seiner jetzigen Form existiert das Gebäude seit 1709/10, damals als Klosterwirtschaft mit Brauerei. Von 1826 bis 1912 wurden dort die Altomünsterer Kinder unterrichtet. Ein Vorgängerbau, ebenfalls eine Wirtschaft, lässt sich schon zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) nachweisen. Vermutlich stand an dieser Stelle sogar schon im Mittelalter ein Bau.

Das ist die historisch interessante Botschaft, die Christian Kaiser, Geschäftsführer von Bartel & Maus, am Dienstag den Gemeinderäten übermittelte. Seine zweite Botschaft war nicht minder spektakulär: Kaiser schätzt die Renovierungskosten auf gute 1,5 Millionen Euro. Vor elf Monaten war von einer halben Million die Rede (wir berichteten). Ein kleiner Trost: Die Kommune könnte wohl mit staatlicher Unterstützung von 50 Prozent der förderfähigen Kosten rechnen.

Altomünster wird um die teure Maßnahme jedoch nicht herumkommen: Das Gebäude steht natürlich unter Denkmalschutz, so wie das gesamte Ensemble. Die Marktgemeinde steht indes zu ihrem Erbe: „Das Altomünsterer Ortszentrum ist einmalig in der gesamten Region”, erklärte Richter bei einer gemeinsamen Begehung mit der AICHACHER ZEITUNG. Viele Architekten, die gerade die Schultreppe 4 das erste Mal sähen, wären begeistert, so der Amtsleiter weiter und sprächen von einem „historischen Juwel”.

Wer die Schultreppe vom Ortszentrum kommend hinaufsteigt, dem ist zumeist gar nicht klar, welche Ausmaße das Gebäude eigentlich hat: Auf einer Grundfläche von 15 Meter auf 20 Meter erheben sich ein Erd-, ein Ober- und ein immenses Dachgeschoss. Ganz unten liegt ein teilweise genutzter Keller. Das Fundament sei ausgesprochen solide, wie Kaiser berichtete, allerdings bröckelt die mächtige Dachkonstruktion.

Viel Zeit hat die Gemeinde nicht. „Wir müssen schnell in die Gänge kommen”, mahnte Richter die Kommunalpolitiker. Einerseits wegen der Sicherheit, andererseits aus organisatorischen Gründen: „Wir müssen umgehend Zwischenlösungen für die bisherigen Nutzer finden, das wird nicht einfach.” Kaiser rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren, „es ginge auch ein Jahr, wenn man früh anfängt und spät aufhört.” Der Baubeginn müsste in jedem Fall im kommenden Jahr erfolgen. Schon in der kommenden Woche soll das Projekt im Haupt- und Finanzausschuss behandelt werden.


Von Nayra Weber
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