„Der Kleine” ist ein junger Storch, der dort oben auf dem Turm der Eisenhofener Filialkirche St. Alban in seinem Nest herumturnt. Es ist der erste Storchennachwuchs in Eisenhofen seit mehr als zwanzig Jahren. „Ich schaue hier jeden Tag vorbei”, berichtet eine ältere Eisenhofenerin, „er wächst verblüffend schnell und wird wohl bald fliegen.” Nach Eisenhofen zieht es Storchenpaare schon seit vielen Jahren. Die Eisenhofenerin beteuert, dass sie schon während des Zweiten Weltkriegs Störche auf dem Turm gesehen habe. „Schon meine Oma hat mir von Störchen erzählt”, fährt sie fort. Das letzte Storchenpaar hatte sich 2001 auf dem Turm der 340 Jahren St. Albankirche angesiedelt. Schon in den 1990er-Jahren hatten die Eisenhofener eine Rad-förmige Nisthilfe angebracht. 1998 ließ sich ein Storchenpaar dort nieder und zog dort drei Sommer lang ihren Nachwuchs groß. Danach ließ sich kein Adebar mehr blicken. Vor rund zehn Jahren drehte ein Paar einige Runden um den Turm, zog dann aber wieder von dannen. Heuer war es wieder so weit. Das Storchenpaar befand den Platz und die Region offenbar für gut. Tatsächlich ist das Glonntal mit seinen vielen kleinen Kanälen und Gräben geradezu geschaffen für große Vögel mit Appetit auf Frösche, Mäuse oder Insekten. Besonders erfahren in Sachen Nestbau schien das Storchenpärchen jedoch nicht zu sein - die Eisenhofener griffen ihnen gewissermaßen unter die Flügel und flochten eine erste Schicht aus Zweigen und Ästen in das Gestänge des Nistrads. Vor einigen Wochen wurde der kleine Storch von den Experten des Landesbunds für Vogelschutz beringt - wo immer es den Vogel in seinem Leben verschlägt, Fachleute werden ihn immer als gebürtigen Eisenhofener identifizieren können. Er ist übrigens der einzige Storch, der heuer im Dachauer Land das Licht der Welt erblickt hat.