Gestern Mittag, Stand: 22. März, waren aktuell 105 bestätigte Corona-Infektionen im Landkreis registriert, 630 Personen standen unter Quarantäne. Das Helios-Amperklinikum in Dachau hat seine Isolierstation von sieben auf 28 Zimmer erweitert. Das teilte Helios-Pressesprecherin Pia Ott mit. In Dachau wird der erste Intensivfall aus einem anderen Landkreis behandelt. Eine besondere Herausforderung ist aktuell ein bestätigter Corona-Fall bei einer Pflegekraft in einem Alten-und Pflegeheim. Das Gesundheitsamt riegelte den betroffenen Bereich ab, die Hygienemaßnahmen wurden und werden weiter verschärft. An der Teststation in Markt Indersdorf wurden am Freitag knapp 150 Personen getestet, am Samstag 100. Der Betrieb laufe laut Pressesprecher Wolfgang Reichelt reibungslos, auch wenn einzelne Personen ohne individuellen Patientencode, der vom Arzt vergeben wird, abgewiesen werden mussten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung und weiteren Ausbreitung des Corona-Virus SARS-CoV-2 bereitet sich das Helios-Hospital mit verschiedenen Maßnahmen auf eine erhöhte Aufnahme von Corona-Verdachtsfällen vor. Gemäß der Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege werden vorerst bis 15. Mai alle planbaren Operationen zurückgestellt. Wie Klinik-Geschäftsführer Gerd Koslowski erklärte, wurde die komplette Station C1-O1 zu einer Isolierstation nur für Covid-19-Patienten oder Verdachtsfälle umfunktioniert. Bis zu 67 Betten stehen dort zur Verfügung. Derzeit werden die Pflegekräfte für mögliche kommende Aufgaben vorbereitet, unter anderem Pflegekräfte aus der Anästhesie werden für einen Einsatz in der Notaufnahme oder auf der Intensivstation geschult. Während die Situation im Landkreis Dachau unter Kontrolle zu sein scheint, sind einige Städte im Ausland schwer von der Corona-Krise betroffen - mit am stärksten gilt das für Dachaus Partnerstadt Fondi. Um die Solidarität Dachaus auszudrücken, leuchtete das Rathaus am Altstadtberg am Wochenende in den Nationalfarben Italiens. Fondi in der Provinz Latina (zwischen Rom und Neapel) wurde nach Codogno (Lombardei) zur zweiten Roten Zone in Italien erklärt und ist vollständig abgeriegelt. 760 Menschen befinden sich in Isolation, zwei waren am Sonntagnachmittag bereits tot, 36 Personen kämpfen auf Intensivstationen in römischen Krankenhäusern um ihr Leben. Darauf machte Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann auf Facebook aufmerksam. „Mit unserem Rathaus im Licht der italienischen Landesfarben schicken wir ein Zeichen der Solidarität, des Mitgefühls und der Freundschaft nach Fondi”, sagte Hartmann. „Wir leiden mit euch.”,