Das mag zunächst absurd klingen, folgt aber einer gewissen Logik, wie in der Diskussion zu erleben war. „Gelbe Flecken” sind Funklöcher, um die sich kein Mobilfunkanbieter kümmern will, weil der Investitionsaufwand voraussichtlich nicht durch die Einnahmen gedeckt wird. Der einzige „gelbe Fleck” im Altomünsterer Land ist Irchenbrunn. Der Freistaat hat im Januar dieses Jahres ein Programm gestartet, um genau solche Flecken zu bereinigen. Bis zu 80 Prozent der Erschließung will die Staatsregierung tragen, den Rest plus alle Infrastrukturkosten müssen die betroffenen Kommunen berappen. Anfang Juli war klar, dass die Regierung sich an einem Projekt für Irchenbrunn beteiligen würde; zudem hatten die Deutsche Telekom und Vodafone signalisiert, eine Sende- und Empfangsanlage betreiben zu wollen. Der Haken an der Sache: Die Marktgemeinde müsste den rund 40 Meter hohen Masten auf eigene Kosten errichten und mindestens sieben Jahre betreiben. Laut Richter liegen die Baukosten bei rund 150 000 bis 200.000 Euro. Abzüglich der Fördermittel müsste die Kommune zwischen 30.000 und 40.000 Euro in die Hand nehmen. Der Marktgemeinderat lehnte das Projekt mit großer Mehrheit ab: Einzig Englmann, Bürgermeister Anton Kerle, Wolfgang Graf, Georg Huber jun. (alle CSU) und Johannes Öttl (FWG) sprachen sich dafür aus. Güntner tröstete die Irchenbrunner: „Mobiltelefonie ist auch über das heimische Wlan möglich.” Eine kleine Hoffnung bleibt den Irchenbrunnern aber noch: Richter hat mittlerweile von einem Telekom-Förderprojekt namens „Wir jagen Funklöcher” erfahren. Ob es für Irchenbrunn angewendet werden kann, ist freilich noch völlig unklar. Falls doch, muss er schnell sein: Denn Projektanträge müssen bis zum 30. November abgegeben werden.