Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.07.2018 12:00

Energiewende neu aufgelegt

So berichtete es Bürgermeister Anton Kerle seinem Gremium, sprach allerdings von „15 bis 16 Hektar”. Das Vorhaben war schon im Bauausschuss diskutiert worden. Dort war wohl von zwölf Hektar die Rede gewesen. An dieser Differenz hängte Josef Haltmayr (SPD) seine grundsätzliche Kritik an dem Projekt auf. Eine landwirtschaftliche Nutzfläche dieser Größenordnung - die ungefähr 17 Fußballfeldern entspräche, wie er auf die Schnelle ausgerechnet hatte - dürfe man nicht der Natur entziehen.

Haltmayr zweifelte die grundsätzliche energetische und ökologische Sinnhaftigkeit des Vorhabens an: „Bis jetzt wird dort Mais angebaut. Woher bezieht der Nutzer in Zukunft diesen Mais?” Womöglich müssten dafür Wiesenflächen herhalten oder weitere Transportwege in Kauf genommen werden.

Haltmayrs nächstes Argument: „Die Marktgemeinde Altomünster ist schon jetzt energieautark und produziert so viel Energie, wie sie verbraucht.” Welchen Sinn mache da ein weiteres Photovoltaikfeld, zumal schon jetzt in Spitzenzeiten überschüssiger Strom erzeugt werde, der nicht genutzt wird. Diese Argumente riefen Josef Riedlberger (CSU) auf den Plan, ein ausgewiesener Landwirtschafts- und Energieexperte: „Ich finde es toll, wenn hier so leidenschaftlich landwirtschaftliche Flächen verteidigt werden”, setzte der Xygerer an, „das ist ja eher selten.” Dann ließ er in einem kurzen Vortrag die Geschichte der Energiewende Revue passieren - von Fukushima über den Kernkraft-Ausstieg bis zur Windkraftwende („Leider tot.”) und fasste schließlich zusammen: „Irgendwo muss die Energie herkommen, die wir benötigen.”

Als Haltmayr seinem Kollegen die Politik der Staatsregierung in Sachen Windkraft vorhalten wollte, schritt der Bürgermeister ein: „Die Positionen sind jetzt wohl klar geworden.”


Von Ines Speck
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