Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.04.2018 12:00

Soll's das schon gewesen sein? Eumwa-Finale 2018

Ralitsa Bogdanova   (links) mit ihrer Gruppe beim Abschlusskonzert des 12. Europäischen Musikworkshops in Altomünster.	Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Ralitsa Bogdanova (links) mit ihrer Gruppe beim Abschlusskonzert des 12. Europäischen Musikworkshops in Altomünster. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Ralitsa Bogdanova (links) mit ihrer Gruppe beim Abschlusskonzert des 12. Europäischen Musikworkshops in Altomünster. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Ralitsa Bogdanova (links) mit ihrer Gruppe beim Abschlusskonzert des 12. Europäischen Musikworkshops in Altomünster. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)
Ralitsa Bogdanova (links) mit ihrer Gruppe beim Abschlusskonzert des 12. Europäischen Musikworkshops in Altomünster. Foto: Gisela Huber (Foto: Gisela Huber)

Für alle der rund 60 Teilnehmer war dies ein Wohlklang in den Ohren, denn immer wieder sind diese Musiktage ein Erlebnis, nicht nur für die Musikschüler, sondern auch für die Bürger aus der ganzen Umgebung. Kammermusik pur, Improvisation und Gesang, dies war es auch diesmal, was die Tage bereicherte und für alle ein Gewinn war.

Noch einmal durfte die Vielfalt der jungen Musiker aus vollen Tönen aufflammen, beim gut besuchten Abschlusskonzert. Nicht nur die jungen Teilnehmer, sondern vor allem auch die Masterclass konnten einmal mehr alle Register ihres Könnens oder des Erlernten zeigen und hören lassen. Es war ein Genuss, ihnen zuzuhören, ob es nun altbekannte Meister waren oder moderne Stücke, ob auf Geige, Cello, Klavier oder Flöte, oder ob die Lieder mit kräftigen und auch sehr sinnlichen Stimmen vorgetragen wurden. Da wurde der Mond ebenso besungen wie der Troubadour oder lautstark verkündet: „Der Frühling wird kommen.”

Gespielt und musiziert wurde in den unterschiedlichsten Besetzungen, und wer eben noch ein Solostück auf dem Klavier vortrug, der war im nächsten vielleicht die füllende Begleitung oder gar nur der „Umblätterer”. Das junge Volk sprühte geradezu vor Eifer, und man konnte ihre Spielfreude geradezu miterleben. Mancher Teilnehmer vor allem der Masterclass zählte schon zu den „Altbekannten”, und doch war es enorm, sie immer wieder neu zu hören und ihre Entwicklung mitzuverfolgen.

Einer der Höhepunkte des Abends war die Komposition von Ralitsa Bogdanova, der jungen Geigerin mit feurigen Temperament, die das Stück „Erwachen” zum Besten gab. „Ich habe jetzt erst mitbekommen, was in Deutschland „Erwachen” heißt”, bekannte die gebürtige Bulgarin lachend, die seit fünf Jahren auch immer wieder selbst komponiert und machte so richtig neugierig auf ihr Werk. Mit zwei Geigen begann das Spiel, in das sich aus dem Hintergrund zwei weitere gesellten und auch das Cello nach und nach immer weiter in den Vordergrund rückte, ehe dann alle mit Klavierbegleitung und Trommelschlag ein furioses Musikstück im Raum entstehen ließen. Temperament, Schwermut und gleichzeitig die Fröhlichkeit des Frühlings zauberten sie herbei. Dass nach dieser Darbietung der Applaus nicht mehr enden wollte, war mehr als gerechtfertigt.

Aber auch der Melodienreigen aus dem Jahr 1917 mit seiner Melancholie der Kriegszeit wurde von den acht Geigenspielern wunderbar wiedergegeben. Überhaupt war die Geige diesmal sehr dominierend und eine große Bereicherung für die Konzerte, vor allem bei den kleinen Kammerkonzerten im Gewölbe der Sparkasse Altomünster. „Unser Konzert heute Abend endet wie ein kleines Familientreffen”, hatte Markus Kreul gemeint und „es ist wie ein Klang, zu dem jeder das Seine beiträgt.” Und das war wohl auch der Fall, deshalb gehörte auch ein dickes Dankeschön allen Gasteltern und Helfern im Hintergrund, allen voran „der Mama des Clans”, wie Kreul Claudia Geisweid bezeichnete, die wieder in der Organisation hervorragend mitgewirkt hat, sowie der Köchin Walburga Breinich, die Leib und Seele zusammengehalten hat. Ein herzlicher Applaus aber gehörte auch den hochrangigen Musikdozenten, die es wieder gekommen waren, mit den jungen Leuten zu musizieren. Es sei nämlich stets ein großes Kunststück, die Teilnehmer einerseits zu fördern, aber nicht zu überfordern.

Dass dies aber sehr gut gelungen ist, das zeigte der Abschlussabend.


Von Tanja Marsal
north