Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.06.2018 12:00

Zünftige Blasmusik und eine gute Brotzeit

Das Marktorchester   begrüßte die Gäste zur 40-Jahr-Feier.
Das Marktorchester begrüßte die Gäste zur 40-Jahr-Feier.
Das Marktorchester begrüßte die Gäste zur 40-Jahr-Feier.
Das Marktorchester begrüßte die Gäste zur 40-Jahr-Feier.
Das Marktorchester begrüßte die Gäste zur 40-Jahr-Feier.

Relativ kurzfristig fiel der Entschluss, zum 40. Geburtstag des Aindlinger Musikvereins ein großes Fest in der Marktgemeinde zu veranstalten. Bürger und Vereine aus Aindling und den Ortsteilen trafen sich und feierten gemeinsam. Der Vorsitzende des Musikvereins, Lorenz Hader, eröffnete am Freitag den bayerischen Abend mit einem Rückblick auf die Vereinsgeschichte.

Vor 40 Jahren wurde der Verein gegründet. Den Anstoß dazu hatten die langjährigen Musiker Rupert Müller, Peter Schlecht, Mathias Schmidberger und Josef Kodmeir gegeben. Sie hatten 1977 die Vision, die Blasmusik in Aindlings Kulturleben fest zu verankern und den nötigen Nachwuchs auszubilden. Im Februar 1978 gründeten 25 Mitglieder den Musikverein.

Wichtigste Aufgabe war es nun, Musiklehrer zu engagieren, die sich der Nachwuchsförderung annehmen. Die fand man bei den beliebten „Bajuwaren”, den damaligen Aindlinger Blasmusikanten. Otto Weyerer, zuständig für die Ausbildung der Trompeten, übernahm als Erster den Dirigentenstab. Geübt wurde zuerst im Café Kronberg, dann im alten Rathaus, später im Untergeschoss der Grundschule. Der Verein hat bewegte Jahre hinter sich. Zuerst galt es vorrangig, durch Spenden bei Standkonzerten die Kasse zu füllen, um die Jungendarbeit aufzubauen. Derzeit hat der Verein 275 Mitglieder, darunter fünf aktive Musiker aus der Gründerzeit. Im Laufe der Jahre wechselten die Vorsitzenden. Auf Peter Schlecht folgten Helmut Knoblach, Siegfried Wittmann und zuletzt Lorenz Hader als Vorsitzende.

Die Musiker und viele Aindlinger erinnern sich an große Musikfeste. Dreimal fanden die Katakombenfeste in der alten Ziegelei statt. Die Bar in den alten Brennöfen lockte Besucher von weit her zu den Partys. Die musikalische Leitung oblag lange Zeit Kurt Scherzer und Franz Xaver Haltmeier. Sie trafen den Geschmack des Publikums.

Zur Förderung des Nachwuchses wurden im Laufe der Jahre mehrere Jugendkapellen aufgebaut, die sich immer wieder auflösten. Erfolgreich war die Gründung des MOA, wie sich die Mitglieder des Marktorchesters seit 2007 nennen. Seit über zehn Jahren spielen die jungen Musikanten mit viel Elan. Der derzeitige Dirigent Leonardo Dianori versteht es, seine Gruppe zu begeistern. Das MOA und die Altbairischen Musikanten spielen, wie bei der Vereinsgründung angestrebt, eine große Rolle im öffentlichen Leben in Aindling. Sowohl bei Veranstaltung von Kirche und Gemeinde als auch bei Festen der Ortsvereine sind die Musiker gefragt. Nach seinem Bericht aus der Vereinschronik begrüßte Vereinsvorsitzender Lorenz Hader Bürgermeister Tomas Zinnecker, den stellvertretenden Landrat Manfred Losinger und Rupert Reitberger - dieses Mal als Gratulant im Auftrag des Allgäu Schwäbischen Musikbundes (ASM). Ein besonderer Gruß ging an alle anwesenden Vereine und ehemaligen Musiker. Hader betonte, dass es bei diesem Fest auch darum gehe, wieder einmal alle zum Feiern zusammenzubringen. Tomas Zinnecker, Losinger und Reitberger gratulierten dem Musikverein zum 40. Geburtstag. Zinnecker freute sich, dass es nun gelungen sei, den Musikern eigene Räume zu überlassen. Gemeinsam mit der Privilegierten Schützengesellschaft Aindling ist geplant, das alte Sportheim umzubauen, um dort dauerhaft Platz für beide Vereine zu haben. Zinnecker hob den modernen, jugendlichen Stil des Marktorchesters hervor. Beim Standkonzert hatten die Jungmusikanten bewiesen, dass sich auch Melodien der Beatles mit ihren Instrumenten hervorragend umsetzen lassen.

Losinger lobte als Stellvertreter des Landrats das kulturelle Engagement des Vereins. Reitberger wünschte diesem noch eine lange aktive Zukunft. Er und Losinger übergaben dem Vereinsvorsitzenden jeweils Umschläge mit Spenden. Zinnecker versprach, dass sich die Gemeinde am geplanten Bau des Vereinsheims beteiligen werde.

Zu einem Geburtstag gehören immer auch Jubilare. Die Gründungsmitglieder Josef Kodmeir, Mathias Schmidberger, Michael Hader sen., der langjährige Busfahrer des Vereins, Jakob Groß, Marianne Groß, die sich sehr für die Festdamen einsetzte, Ursula Wittmann und Peter Schlecht, die nicht anwesend sein konnten, erhielten eine Brotzeitplatte mit besonderem Schriftzug und eine Ansteckplakette für ihre langjährige Mitgliedschaft. Unter den Festdamen war auch Andrea Hader, die Ehefrau des Vorsitzenden, die ihm rund um das Jubiläumsfest viel Organisatorisches abgenommen hatte. Für das gemütliche Beisammensein sorgten die Musiker aus Thierhaupten: D'Lechtaler spielten gerne bei ihrem Patenverein. Schnell war für gute Stimmung im Festzelt gesorgt. Mit Stücken wie „Schornsteinfeger aus Eger”, dem Walzer „Böhmischer Wind” - passend zum Wetter - oder der Polka „Jubiläumsklänge” zeigten die Musikanten, dass eine zünftige Blasmusik, verbunden mit einer guten Brotzeit, noch immer ein Publikumsmagnet ist.

Am Samstagabend gab es Gelegenheit zum „Public Viewing” für Fußballfans, bevor die Goaßmaßparty stieg. Der Verein ist stolz auf seine Jugendarbeit


Von Tanja Marsal
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