1965 fand am Londoner National Theatre die Uraufführung von Peter Shaffers „Komödie im Dunkeln” (Black Comedy) statt. Der englische Autor schrieb unter anderem die verfilmten Meisterwerke „Amadeus” und „Equus”. Auch die turbulente und amüsante „Komödie im Dunkeln” wurde zu einem Welterfolg. Raffiniert ist dabei ein dramaturgischer Kniff: Die Bühne ist hell, wenn sie für die Darsteller im Dunkeln liegt, und dunkel, wenn das Licht angeht. Zur Geschichte: Der bislang erfolglose Bildhauer Brindsley Miller erwartet an einem Abend in seiner Wohnung den reichen russischen Kunstsammler George Godunow, der eine Skulptur kaufen will, und den militant strengen Vater seiner neuen Freundin Carol, der die Seriosität seines künftigen Schwiegersohns überprüfen will. Brindsley will beide beeindrucken und so tauscht er sein schäbiges Mobiliar mit einigen Designerstücken und Antiquitäten aus der Wohnung seines übers Wochenende verreisten Nachbarn Harold Gorringe. Aber ein Kurzschluss macht die Wohnung zappenduster. Und ausgerechnet jetzt erscheinen die erwarteten und zudem einige unerwartete Gäste. Als der seiner Einrichtung beraubte Nachbar überraschend früher zurückkehrt und dann noch Brindsleys Ex-Freundin Clea auftaucht, ist das Chaos perfekt.Regie führt Dagmar Franz-Abbott aus Augsburg. Beim Aichacher Volkstheater war die ausgebildete Schauspielerin 2017/2018 bereits Regisseurin der Mittelalter-Saga „Die Nibelungen”. Ihr steht Ingrid Predasch als Regieassistentin zur Seite, die sich auch für die Organisation verantwortlich zeichnet. Beide betonten im Rahmen eines Pressegesprächs, dass die Verantwortlichen des Theatervereins lange Zeit „Respekt” gehabt hätten vor diesem Stück, das bereits seit einigen Jahren in der Schublade des Vereins liegt. „Das muss man sehr genau spielen. Wir haben uns eine Zeitlang nicht getraut”, so Ingrid Predasch”Die Corona-Pandemie sei mit ein Grund gewesen, warum die zum Lachen anregende „Komödie im Dunkeln”, die in den 1960er Jahren spielt, heuer zum Zug kommt. Lustig sei das Theaterstück und dem Slapstick wird ebenso Raum gegeben wie den aufkommenden Missverständnissen, wie Regisseurin Dagmar Franz-Abbott betont. Seit Anfang Juni wurde zweimal die Woche geprobt, und auch an zwei Wochenenden stand man von Freitagabend bis Sonntagnachmittag auf der Bühne. Dennoch: „Wir haben sehr viel Spaß gehabt. Es ist ein tolles Team”, sagte die Regisseurin, die sich vor allem immer mit Ingrid Predasch und Conny Metz abstimmt. Besonders nach den langen Wochenendproben merkten die Teilnehmer, dass man jeweils einen großen Schritt weiter ist, wie Ingrid Predasch sagte.Um sich im Dunkeln zurecht zu finden, wurde anfangs mit Schlafmasken geprobt. 21 Personen umfasst das derzeit aktive Schauspieler- und Produktionsteam, davon stehen acht auf der Bühne. Wegen Corona schminkt sich jeder Darsteller selber. Wenn es um die Auswahl der Bühnendarsteller geht, wird viel mit den zur Verfügung stehenden Schauspielerinnen und Schauspielern des Vereins gesprochen. Und bei der Bühnenausstattung und den Bühnenkostümen wird sparsam gewirtschaftet und nachhaltig gehandelt. Die Zimmertüren auf den Brettern hat sich das Aichacher Volkstheater vom Sensemble-Theater in Augsburg und Kostüme vom Theater Ingolstadt ausgeliehen. Aber auch der eigene Fundus gibt immer etwas her. So hat man beispielsweise einen Vorhang von der Nibelungenvorstellung übernommen.