Der Zutritt zu den Festgottesdiensten ist nur mit Maske möglich, es dürfen keine Lieder gesungen werden, und die große Prozession am Nachmittag durch die Straßen der Stadt zur Sebastianskapelle an der Donauwörther Straße kann nicht durchgeführt werden. Trotz aller Vorgaben, erklärte Stadtpfarrer Herbert Gugler, werde aber an dem alten Brauch festgehalten.

Die Feier mit der eucharistischen Prozession geht auf ein Gelöbnis zurück, bei der die Bürger der Stadt in ihrer Angst und Not zum Heiligen Sebastian beteten und ihn baten, dass er die Stadt vor Unheil bewahren möge. Ihm zu Ehren wurde die Sebastianskapelle an der Donauwörther Straße erbaut und eine Bruderschaft ins Leben gerufen. Zum 100-jährigen Jubiläum der Wiedererrichtung der Bruderschaft kamen von 29. August bis 5. September 1756 circa 17 000 Wallfahrer nach Aichach. Das berichtet die Chronik. 1985 zur 750-Jahr-Feier der Stadt wurde die große Sebastiansprozession von Stadtpfarrer Helmut Mayr, Bürgermeister Alfred Riepl und Pfarrgemeinderat Hermann Plöckl wieder belebt.

Die Sebastiansstatue, die heute im Haupteingang der frisch renovierten Stadtpfarrkirche ihren Platz hat, wird dabei auf den Schultern von vier Männern durch die Straßen getragen. Ihnen folgen im Gebet und Gesang die Geistlichkeit und die Bürger. Höhepunkt ist die Station an der Sebastianskapelle, wo es für die Teilnehmer den Segen mit der Reliquien-Monstranz gibt.

Am Sonntag um 9 Uhr lädt Stadtpfarrer Herbert Gugler zum Festgottesdienst in die Stadtpfarrkirche ein. Dabei kommt die „Messa di San Giuseppe” von Johann Ernst Eberlein zur Aufführung, zudem erklingen Werke von Purcell und Johann Sebastian Bach. Der Familiengottesdienst um 10.30 Uhr steht unter dem Motto „Sebastian heute” und wird live auf dem Youtube-Kanal der Pfarreiengemeinschaft Aichach übertragen.

Als Ersatz für die Prozession spendet Stadtpfarrer Herbert Gugler am Nachmittag um 14 Uhr den Einzelsegen mit dem Sebastiansreliquiar. Das für Montag und Dienstag, 25. und 26. Januar, jeweils um 13.30 Uhr in der Sebastianskapelle vorgesehene Rosenkranzgebet wird in die Spitalkirche verlegt. hfm