Die Nachfrage sei groß, wie Hofreiter betont. Weil die Cafés aber im Freien auf den Flächen liegen, ist der Erfolg stark vom Wetter abhängig. Der Betrieb selbst sitzt in Sulzemoos, vergrößern und vor allem witterungsunabhängig neu ausrichten könne er sich nur anderswo. Und wie das aussehen könnte, hat Hofreiter am Dienstag im Dasinger Gemeinderat geschildert. Vom Kletter- und Hochseilgarten bis hin zur Indoor-Rutschenwelt ist für Hofreiter alles denkbar. An sieben Tagen die Woche soll der Erlebnishof geöffnet sein. Und die Süddeutschen Karl-May-Festspiele sollen ein Bestandteil des Konzepts Western City bleiben.Jahrelang war unklar, was auf dem Gelände passiert. Drei Brände hatten die Themenstadt, die der Schlagersänger und passionierte Reiter Manfred Raible, genannt Fred Rai, über Jahre errichtet hatte, zerstört. Nach dem letzten Feuer Ende Juli 2017 lag sie in Schutt und Asche. An einen Wiederaufbau wagte bereits damals keiner mehr zu denken. Jahrelang standen provisorische Hütten auf dem Gelände - bis vor ein paar Monaten Bewegung in die Sache kam. Der Eigentümer des Areals und zugleich Geschäftsführer der Karl-May-Festspiele, Volker Waschk, gab im Dasinger Gemeinderat bekannt, die Western City neu ausrichten zu wollen. Die Pferde und das von Fred Rai erdachte „Rai-Reiten” sollten fortan im Vordergrund stehen. Der Gemeinderat änderte den Bebauungsplan, der inzwischen rechtskräftig ist. Mit der Idee von Familie Hofreiter ändert sich aber alles. Die Pläne der Landwirtsfamilie sind durchaus ambitioniert. Eine große Halle und ein genauso großes Gewächshaus sollen auf der Fläche Platz finden. Café und Gastronomie, Rutschen im Innenbereich und ein Klettergarten im Freien gehören zum Konzept. Verarbeitet und verkauft werden sollen die eigenen Erzeugnisse. Das ist weit mehr als nur Erdbeeren, wie schnell klar wird. „Wir bauen Salat, Gurken, Spargel und Tomaten an”, führte Hofreiter aus. In der Gastronomie sollten die Produkte je nach Saison angeboten werden. „Wichtig ist uns auch, dass Kinder sehen und erleben, woher das Essen kommt und was bei uns wächst”, erklärte der Landwirt.Die ebenfalls auf der Fläche untergebrachte Schule für Rai-Reiten und die Süddeutschen Karl-May-Festspiele, die jeden Sommer stattfinden, möchte Hofreiter gerne einbinden. „Kinder könnten zum Beispiel Pferde streicheln”, sagte der Landwirt und sprach von Synergien, die es zu nutzen gelte.Für seine Vision sind einige Quadratmeter nötig. Hofreiter trat allerdings nur mit einer unverbindlichen Voranfrage an das Gremium heran, wie er sagte. Parkplätze etwa könne er sich auf dem Nachbargrundstück vorstellen. Mit dem Eigentümer habe er aber noch nicht gesprochen. Lautes Denken und ein wenig Träumen war also in der Sitzung angesagt. Egal, wo Autos später parken, das machte Bürgermeister Andreas Wiesner (FWD) klar: „Dafür werden wir den Bebauungsplan ändern müssen. Das weiß die Familie auch.”Gegen den Vorschlag von Hofreiter waren im Gremium keine Stimmen zu hören.Markus Waschka (CSU) warf lediglich die Frage auf, ob die Gemeinde durch ein positives Signal an den Landwirt einem weiteren Vergnügungspark auf Dasinger Flur Konkurrenz machen würde: Jimmy's Fun Park in Lindl. „Einen Gebietsschutz für einzelne Branchen festzulegen halte ich für falsch, und das steht uns als Gemeinderat auch gar nicht zu”, konterte Hannes Ankner (FWD). Konkurrenz gehöre zur freien Marktwirtschaft und belebe das Geschäft. Viel wichtiger als die Diskussion um Konkurrenz war Johann Kügle (CSU) die Frage nach dem Firmensitz. Der werde definitiv von Sulzemoos nach Dasing verlagert, wie Hofreiter und Wiesner einmütig betonten.Grünes Licht gab das Gremium also. Jetzt wird sich der Gemeinderat erneut um einen Bebauungsplan für die Western City kümmern. Klettergarten und Streichelzoo