Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.02.2021 17:48

Von der Sammelstelle zum Lager

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Den Sammelstellen in Sielenbach, Baar und Adelzhausen bescherte Corona bereits im März vergangenen Jahres das vorzeitige Aus. Auch nach dem ersten Lockdown wurden sie nicht mehr geöffnet. „Ist halt so”, kommentierte Adelzhausens Bürgermeister Lorenz Braun die Sachlage dieser Tage. Die Leute hätten sich mittlerweile schon daran gewöhnt, dass ihre Sammelstelle nicht mehr in Betrieb ist. Auf dem Gelände, das einem Privatmann gehört, soll eine landwirtschaftliche Halle entstehen. In Baar sind die Container bereits abgeräumt, einzig ein altes Auto steht derzeit auf der ehemaligen Sammelstelle. Das wird die Feuerwehr für eine Übung verwenden. Laut Bürgermeister Roman Pekis will der Bauhof das umzäunte und geteerte Gelände künftig als Lager nutzen. „Wir sind gerade dabei, es einzurichten”, bekundete der Bürgermeister. Auch in Sielenbach muss nichts umgebaut werden: Dort wird der Bauhof die Fläche ebenfalls als Lager- und Rangierplatz nutzen, wie Bürgermeister Heinz Geiling erklärte. Da dort sowieso nur sehr wenige Fraktionen abgegeben werden konnten, war in Sielenbach seit Einführung der Gelben Tonne sehr viel weniger los. „Wir haben weiterhin einen Glascontainer, beim TSV wird Eisenschrott gesammelt”, stellt Geiling fest. „Und den Rest, den fährt man halt nach Aichach”, gibt sich der Bürgermeister pragmatisch. Schon während der Diskussion auf Kreisebene um die Schließungen stand im Raum, dass Papier- und Glascontainer oder Metallschrott weiterhin vor Ort stehen bleiben könnten. Das ist laut Haas auch möglich - allerdings im Zusammenhang mit einer Grüngutannahme. Beides liege dann in der Verantwortung der Kommunen, die auch für das Personal aufkommen müssten. Das werde bei Wertstoffhöfen vom Landkreis bezahlt. Die Verwertung der anfallenden Wertstoffe übernehme der Landkreis aber auch bei dieser neuen Konzeption. Diesen Weg will die Gemeinde Schiltberg gehen. Bürgermeister Fabian Streit ist optimistisch, dass man im April mit „Grüngut-Plus” starten werde. Bisher wurde das Grüngut separat angenommen oberhalb der Wertstoffsammelstelle. Die wird nun, wie berichtet etwas umgestaltet, die Grüngutannahme wandert auf die ehemalige Sammelstelle, wo dann auch Papier, Glas, Metallschrott und Bauschutt abgegeben werden können. „Ich verstehe schon, dass die Kosten reduziert werden müssen”, sinniert Bürgermeister Streit. Dennoch seien die Leute schon enttäuscht gewesen. Die jetzt angestrebte Lösung hält der Gemeindechef für einen guten Kompromiss. Das Personal wird die Gemeinde stellen. „Das Wichtigste ist, dass wir wieder etwas Service anbieten können, wenn auch mit kleinen Abstrichen”, findet Streit.

Seit 2021 sind auch in Inchenhofen, Petersdorf, Mühlhausen, Hollenbach und Unterbernbach die Schotten dicht.  Die Wertstoffsammelstelle in Mühlhausen wird künftig der Bauhof nutzen, beispielsweise als Zwischenlager für Streusalz, damit das Räumfahrzeug auch dort nachladen kann und nicht nach Affing zurückkehren muss. Hollenbach will seine Wertstoffsammelstelle auf Kosten des Landkreises zurückbauen lassen.  Laut Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher werden auf der ehemaligen Sammelstelle in Unterbernbach die Container für Altglas und Altkleider stehen bleiben. Das Gelände wird so belassen. Um die Situation in Kühbach etwas zu entzerren, wurden die Öffnungszeiten um den Mittwoch erweitert. Geschlossen wurden auch die Höfe in Eurasburg, Ried, Schmiechen, Steindorf und Friedberg-West.


Von Verena Heisserer
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