Damals hieß es aus dem Aichacher Krankenhaus, dass die sogenannte beginnende Lebernekrose unter Umständen nur mit einer Lebertransplantation zu beheben sei. Auf Nachfrage unserer Zeitung spricht der behandelnde Arzt am Uniklinikum in Großhadern, Professor Gerald Denk, von einer beinahe „wundersamen” Genesung der beiden. Am Donnerstag teilte der Leiter der hepatologischen Ambulanz in Großhadern mit, dass sowohl die 40-Jährige als auch der 50-Jährige inzwischen vollständig genesen seien. Laut Wissensstand des Arztes arbeiten beide sogar schon wieder: Und das ohne eine Lebertransplantation. Auch von Folgeschäden geht der Mediziner derzeit nicht aus. Beide seien vor etwa zwei Wochen wieder entlassen worden und hätten ihn von seiner Schweigepflicht entbunden.Dass im vorliegenden Fall eine Lebertransplantation nicht nötig, sondern eine medikamentöse Behandlung möglich war, schreibt Denk vor allem der „absolut richtigen und schnellen Reaktion” der behandelnden Ärzte am Aichacher Krankenhaus zu. „Wären die beiden noch zwei oder drei Tage länger in Aichach geblieben, wäre die Sache anders ausgegangen”, ist er sich sicher. Stattdessen hätten die Verantwortlichen noch am Tag der Einlieferung beschlossen, die beiden Patienten nach München zu verlegen. Einen nahm das Uniklinikum auf, die Frau vermittelte Denk an das Krankenhaus rechts der Isar. Die Intensivbetten in Großhadern seien derzeit nach wie vor knapp, wie an anderen Kliniken auch, erklärt der Mediziner.