Dagegen hat der Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen Klage eingereicht. Die Angelegenheit soll am 17. Juni um 10.30 Uhr vor dem Verwaltungsgericht Augsburg geklärt werden. Nun möchte die Regierung von Schwaben jene Abordnung aufheben. Gleichzeitig gibt es die Idee einer neuen. Diesmal soll Pürners berufliche Reise nach München gehen - an die Regierung von Oberbayern. Dort soll er ab 15. Juni im Rahmen der Anerkennung von Approbationen ausländischer Ärzte eingesetzt werden.Die Begründung für die erste Abordnung von Aichach ans LGL lautete im Wortlaut: „Am Landesinstitut für Gesundheit wird ein neues Sachgebiet für den Öffentlichen Gesundheitsdienst aufgebaut. Ziel ist, die Prozessqualität und die Digitalisierung an den Gesundheitsämtern in Bayern voran zu bringen. Für diese anspruchsvolle Aufgabe wird ein Arzt mit langjähriger Erfahrung an einem Gesundheitsamt gebraucht.” Dass letztlich Pürners Kritik an den Corona-Maßnahmen zum Abschied aus Aichach geführt haben, ist kein Geheimnis mehr. Der Epidemiologe hatte bereits vor über einem Jahr die Tauglichkeit von Baumwollmasken angezweifelt, sich gegen eine Maskenpflicht für Kinder, die reine Konzentration auf Inzidenzwerte (ohne Unterscheidung von Kranken und Nicht-Kranken) und die Testung von Symptomlosen ausgesprochen. Diese Punkte werden inzwischen von vielen Experten auch öffentlich thematisiert und diskutiert. Baumwollmasken sind mittlerweile so gut wie aus den Gesichtern verschwunden ...In einem aktuellen Schreiben der Regierung an Pürners Rechtsanwalt Michael Zimpel werden unter anderem dessen öffentliche Äußerungen zur „Strategie der Bekämpfung der sog. Corona-Pandemie” als Grund dafür genannt, dass der 54-Jährige nicht weiter „im Rahmen einer Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst an einem Gesundheitsamt eines Landratsamts oder einer Regierung oder am LGL eingesetzt” werden könne. Pürner selbst hält die Aufhebung der Abordnung ans LGL für ein „taktisches Manöver”, um dem Gerichtstermin am 17. Juni die Grundlage zu entziehen. Denn in der Klage geht es um die Klärung der Rechtmäßigkeit einer Abordnung an das LGL. Die Regierung äußert sich trotz des inzwischen großen öffentlichen Interesses nicht. Pressesprecher Karl-Heinz Meyer beruft sich darauf, dass es zu „Personalangelegenheiten” keine Stellungnahmen gibt.