Wie berichtet, ist die bisherige kommissarische Gesundheitsamtsleiterin Ende Oktober in Elternzeit gegangen. Weil die Regierung von Schwaben bislang keine Nachfolgeregelung getroffen hat, greift der Landkreis zu dieser Maßnahme und bestellt selbst einen kommissarischen Leiter. Aichach-Friedberg ist nicht der erste Landkreis, der das tut. Vereinzelt haben andere Kreise schon ähnliche Schritte unternommen, um dem Personal- und Führungsmangel in den Gesundheitsämtern beizukommen. Landrat Klaus Metzger findet deutliche Worte: „Es ist ein untragbarer Zustand, dass das Staatliche Gesundheitsamt ohne Leitung ist.” Man könne nicht einfach warten, „bis die staatliche Seite uns geeignetes Personal schickt”, wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Deshalb hat er dem Kreistag vorgeschlagen, Markus Pettinger als kommissarischen Leiter zu bestellen. Der ist zwar aktuell als Kreisrechnungsprüfer in der Behörde beschäftigt. Zuvor war er jedoch lange stellvertretender Sachgebietsleiter im Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Katastrophenschutz. Er hatte also schon oft dienstlichen Kontakt zum Gesundheitsamt und kennt dessen Strukturen und das Personal. Durch die Aufgaben der Führungsgruppe Katastrophenschutz, die während der Pandemie den Austausch zwischen Gesundheits- und Landratsamt begleitet hat, hat sich das noch intensiviert. Seine neue, vorübergehende Aufgabe ist keine medizinische: Er soll vor allem die Verwaltungsabläufe im Gesundheitsamt organisieren und verbessern, aber auch klassische Führungsaufgaben übernehmen. Ihm zur Seite stehen das Fachpersonal für Medizin, Hygiene und Verwaltung sowie das Team der Kontaktnachverfolgung.