Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.01.2023 17:17

Krisen stürzen Arme in die Krise

Das Team der Schuldnerberatung   der Caritas Aichach-Friedberg. Stefanie Kilian und Andreas Lelitto werden unterstützt von der Bankfachfrau Anita Dolezal (von links). 	Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Das Team der Schuldnerberatung der Caritas Aichach-Friedberg. Stefanie Kilian und Andreas Lelitto werden unterstützt von der Bankfachfrau Anita Dolezal (von links). Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Das Team der Schuldnerberatung der Caritas Aichach-Friedberg. Stefanie Kilian und Andreas Lelitto werden unterstützt von der Bankfachfrau Anita Dolezal (von links). Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Das Team der Schuldnerberatung der Caritas Aichach-Friedberg. Stefanie Kilian und Andreas Lelitto werden unterstützt von der Bankfachfrau Anita Dolezal (von links). Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)
Das Team der Schuldnerberatung der Caritas Aichach-Friedberg. Stefanie Kilian und Andreas Lelitto werden unterstützt von der Bankfachfrau Anita Dolezal (von links). Foto: Wolfgang Glas (Foto: Wolfgang Glas)

„Jeder unserer Klienten geht anders mit Schulden um”, sagt Andreas Jelitto. Eine mögliche Reaktion ist, die vermeintlich ausweglose Situation zu verdrängen. „Da liegen dann Rechnungen und Mahnungen in einem Sack hinter der Couch, weil die Leute wissen: Ich hab sowieso kein Geld, um sie zu bezahlen.”Andreas Lelitto, promovierter Diplom-Pädagoge und Sozialwirt, leitet die Schuldnerberatung der Caritas am Aichacher Bahnhof. Er und seine Kollegin Stefanie Kilian in der Friedberger Hermann-Löns-Straße kümmern sich um Menschen, denen ihr Einkommen nicht zum Leben reicht. Rund 300 Klientinnen und Klienten kommen pro Jahr zur Caritas, um sich einen Weg aus den Miesen zeigen zu lassen. Seit Corona sind es mehr geworden. Das liegt vielleicht daran, dass mehr auf Pump eingekauft wurde im Internet, als die Geschäfte geschlossen hatten und man in Kurzarbeit war; oder daran, dass viele ihren Job aufgeben mussten. Auffällig, sagt Jelitto, sei, dass immer mehr Notleidende auch psychische Probleme hätten. Das sei noch eindrücklicher geworden in der Pandemie, die die Menschen in die Isolation zwang und manche in die Depression drückte.

Wie Frauen, Männer und Familien mit knappem Einkommen mit der jetzt starken Inflation zurechtkommen, lässt sich noch nicht sagen. Zu kurz währt die Situation. „Menschen, die sich die gestiegenen Preise nicht mehr leisten können, kommen zu uns erst nach Monaten, vielleicht Jahren, wenn ihre letzten Ersparnisse aufgebraucht sind und sie von niemandem mehr Kredit bekommen”, sagt Stefanie Kilian.Womit sie sich aber jetzt schon wiederholt beschäftigen musste: Unseriöse Stromanbieter gehen derzeit auf Kundenfang. Sie versprechen telefonisch attraktiv niedrige Abschlagszahlungen. Nach Vertragsabschluss stellt sich dann heraus: Der Abschlag liegt um das Vier- oder Fünffache höher als vereinbart. Die ohnehin finanziell Gebeutelten tappen in eine neue Falle, manchmal könne die Schuldnerberatung sie da rausholen.Wer die Hilfe der Caritas-Schuldnerberatung im Wittelsbacher Land ins Anspruch nehmen möchte, muss momentan mit einer Wartezeit von vier Wochen rechnen. Notfälle werden bevorzugt behandelt. Die Internetseite caritas-aichach-friedberg.de erklärt die Bandbreite des Hilfsangebotes. Für allgemeine Fragen zur Überschuldung und Hintergründe empfehlen Kilian und Lelitto das Online-Portal verbraucherzentrale.nrw. Haushaltsbuch als erster Schritt aus der Schuldenfalle

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