Der Einödhof liegt einsam, ist nur über einen Feldweg zu erreichen. Weder die Post noch die Müllabfuhr fährt das Anwesen der Angeklagten, die dort mit ihren vier kleinen Kindern und ihrer Mutter lebt, an. Während der Corona-Pandemie, berichtete Verteidigerin Kaja Knöpfle, hätten vermehrt Radler, Pedelecfahrer und Jogger das Gehöft ihrer Mandantin unberechtigterweise betreten beziehungsweise befahren. Wiederholt habe die Angeklagte versucht, bei der Stadt Aichach zu erwirken, dass der Feldweg, der zu ihrem landwirtschaftlichen Anwesen führt, als Sackgasse ausgewiesen wird. „Das ist mittlerweile auch geschehen”, erklärte die Rechtsanwältin vor Gericht.Die Landwirtin ergänzte: Bei dem Feldweg handle es sich um Privatbesitz. Sie selbst habe versucht, Hinweistafeln mit der Aufschrift „Privatweg” oder „Vorsicht, bissiger Hund!” anzubringen. weil die Stadt ihrem Ansinnen auf Ausschilderung nicht nachgekommen sei, Es tue ihr leid, dass Menschen verletzt wurden. „Andererseits war es auch nicht schön, wenn plötzlich irgendwelche Leute bei uns im Hof standen oder vor meinen spielenden Kindern abbremsten, obwohl sie da nichts zu suchen hatten.” E-Bikes oder Pedelecs seien mitten durch ihr Anwesen gefahren.Mittlerweile liefen die beiden Swissdogs nicht mehr frei auf dem nicht umzäunten landwirtschaftlichen Gelände herum, sagte die 27-Jährige. „Sie sind in einem Zwinger untergebracht und dürfen nur noch eine Stunde am Tag heraus, um herumlaufen und ihr Geschäft machen zu können.” An sich seien die Tiere nicht aggressiv, sie verteidigten lediglich den Hof und stellten Eindringlinge, wie es ihre Aufgabe ist.Im Juli 2021 kam ein Motorradfahrer auf dem Feldweg am Haus vorbei. Die Hunde griffen ihn an und bissen ihn ins Handgelenk. Dies sei, so lautete die Anklage, für die Angeklagte vorhersehbar gewesen.