Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.02.2021 17:44

Gesundheitsamt untersucht 100 Fälle

Bei der regelmäßigen Pressekonferenz am Mittwoch, 10. Februar, wollte Gesundheitsamtsleitern Dr. Kirsten Höper nichts über den Stand ihrer Untersuchungen des Ausbruchs in Friedberg öffentlich machen. Immerhin war zu erfahren, dass etwa 100 Fälle aufgearbeitet werden. Für jeden einzelnen müssen Befunde, Arztbriefe, Kontakte und andere Fakten recherchiert und ausgewertet werden. Die Fälle betreffen etwa zur Hälfte Angestellte und zur anderen Hälfte Patientinnen und Patienten.

Höper und ihr Team versuchen, alle Fälle in drei Kategorien einzuteilen: Infektionen, die im Krankenhaus erfolgten, Infektionen, die außerhalb erfolgten, und Fälle, bei denen das nicht mehr zu ermitteln ist. In die Summe der Fälle wurden auch jene eingerechnet, die in Friedberg als Verdachtspatienten isoliert aufgenommen und nach positivem Befund nach Aichach verlegt wurden.

Im zweiten Reihentest wurde nur ein Mitarbeiter des Friedberger Krankenhauses positiv getestet, allerdings stehen noch Ergebnisse aus. Wie lange die Mitarbeiter sich darüber hinaus noch vor jeder Schicht einem Schnelltest unterziehen müssen, ist offen. Das hängt von weiteren Testergebnissen ab, erklärte Kirsten Höper.

Die Sache mit den Tests ist aus Sicht von Klinikgeschäftsführer Dr. Hubert Mayer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits dient es der Sicherheit innerhalb des Hauses, andererseits komme es immer wieder vor, dass die Antigen-Schnelltests ein positives Ergebnis haben, der anschließende PCR-Test am Folgetag aber negativ ausfalle. Tags drauf wiederholt sich das Spiel beim selben Mitarbeiter. Über eine Erklärung kann Hubert Mayer nur mutmaßen. Nachdem die Schnelltests laut Studien auf bestimmte Staphylokokken reagieren, wäre das eine mögliche Erklärung. Doch die Klinik stellt das vor das Problem, dass für jeden - egal ob korrekt oder fehlerhaft - positiv getesteten Mitarbeiter schnell ein Ersatz für die Schicht gefunden werden muss. Auf die Dauer ist auch das belastend für das Personal. Inzwischen haben sich etwa 65 Prozent der Angestellten in Friedberg und 70 Prozent in Aichach impfen lassen.


Von Carina Lautenbacher
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