Einen Lacher konnte der Hauptredner, Markus Ferber von der CSU, landen, als er zum Ende seines Vortrag bemerkte: „Danke, dass Sie für die Werte Europas gefroren haben.” Ein passender Witz, der seine Wirkung bei den etwa zwanzig fröstelnden Besuchern nicht verfehlte.Während die Instrumentalisten des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums, bestehend aus Max Gramlich, Sara Lutz, Simon Immler, Elias Lenz und Pädagogin Helga Schallmayer-Fritscher, Vivaldis „Herbst” erklingen ließen, dachte der ein oder andere vielleicht auch an tausende von Migranten, die derzeit an der belarussisch-polnischen Grenze bei Kälte ausharren - ohne die Aussicht, sich schnell wieder ins Warme flüchten zu können.Thorsten Frank, Vorsitzender der Europa-Union Bayern, war auf dieses Thema zuvor kurz eingegangen. Er war einer der Redner neben Markus Ferber, Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann, stellvertretendem Landrat Manfred Losinger sowie Peter Halke, Vorsitzender der Europa-Union, Kreisverband Aichach-Friedberg. Frank nutzte die Migrationskrise an der EU-Außengrenze im Osten, um darauf hinzuweisen, dass in Europa längst nicht mehr „alles heile Welt” ist. Das Projekt Euro sei angesichts immer stärker zutage tretender Nationalismen in den Mitgliedsstaaten inzwischen ein „schwieriges Unterfangen”. „Aber wir müssen uns klar sein, dass uns diese Aufgabe keiner abnimmt”, machte der Landesvorsitzende der Europa-Union klar, sie stellt auch die Schautafeln der Wanderausstellung zur Verfügung.Von Thomas Winter