Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.01.2021 16:40

Es mangelt an Bewegung: Ein Laufband für die Ulrichswerkstätten

Wünschen sich Geräte   zum Stressabbau und zur Steigerung der Fitness der Beschäftigten in den Aichacher Ulrichswerkstätten: Zweite Frauenbeauftragte Amelie Filippi (von links), Dritte Werkstatträtin Sibylle Glöckner, Werkstattrat Michael Ruzicka, Vertrauensperson Ulrike Schleef, Zweiter Werkstattrat Benjamin Mutzbauer und Frauenbeauftragte Claudia Hermann. 	Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Wünschen sich Geräte zum Stressabbau und zur Steigerung der Fitness der Beschäftigten in den Aichacher Ulrichswerkstätten: Zweite Frauenbeauftragte Amelie Filippi (von links), Dritte Werkstatträtin Sibylle Glöckner, Werkstattrat Michael Ruzicka, Vertrauensperson Ulrike Schleef, Zweiter Werkstattrat Benjamin Mutzbauer und Frauenbeauftragte Claudia Hermann. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Wünschen sich Geräte zum Stressabbau und zur Steigerung der Fitness der Beschäftigten in den Aichacher Ulrichswerkstätten: Zweite Frauenbeauftragte Amelie Filippi (von links), Dritte Werkstatträtin Sibylle Glöckner, Werkstattrat Michael Ruzicka, Vertrauensperson Ulrike Schleef, Zweiter Werkstattrat Benjamin Mutzbauer und Frauenbeauftragte Claudia Hermann. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Wünschen sich Geräte zum Stressabbau und zur Steigerung der Fitness der Beschäftigten in den Aichacher Ulrichswerkstätten: Zweite Frauenbeauftragte Amelie Filippi (von links), Dritte Werkstatträtin Sibylle Glöckner, Werkstattrat Michael Ruzicka, Vertrauensperson Ulrike Schleef, Zweiter Werkstattrat Benjamin Mutzbauer und Frauenbeauftragte Claudia Hermann. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)
Wünschen sich Geräte zum Stressabbau und zur Steigerung der Fitness der Beschäftigten in den Aichacher Ulrichswerkstätten: Zweite Frauenbeauftragte Amelie Filippi (von links), Dritte Werkstatträtin Sibylle Glöckner, Werkstattrat Michael Ruzicka, Vertrauensperson Ulrike Schleef, Zweiter Werkstattrat Benjamin Mutzbauer und Frauenbeauftragte Claudia Hermann. Foto: Bastian Brummer (Foto: Bastian Brummer)

Und aktuell, berichtet die Frauenbeauftragte Claudia Hermann, sehe jeder Tag ähnlich aus: „Ich bin daheim, im Bus, in der Arbeit. Sonst ist nichts los.” Die 30-Jährige sitzt gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Amelie Filippi, den drei Werkstatträten Michael Ruzicka, Benjamin Mutzbauer und Sibylle Glöckner in einem Speiseraum der Ulrichswerkstätten. Mit von der Partie sind Geschäftsführer Johannes Kuderna und Ulrike Schleef, Vertrauensperson von Werkstattrat und Frauenbeauftragten sowie Gruppenleiterin des Berufsbildungsbereichs.

Alle halten Abstand und tragen Maske, wie die allermeisten Menschen in der Region seit Monaten. Die Pandemie hat den Alltag in den Werkstätten kräftig durcheinandergewirbelt. Beschäftigte, die jahrelang in der Schreinerei gearbeitet haben, mussten aufgrund der Neustrukturierung von Gruppen aus Infektionsschutzgründen zum Teil in der Schlosserei arbeiten. Zwei Mal wöchentlich werden Schnelltests durchgeführt, auch bei Besuchern. Gegessen wird in kleineren Gruppen, auch hier ist Abstand das oberste Gebot.

Zur Freude der Beschäftigten kann noch gearbeitet werden. In den Ulrichswerkstätten arbeiten etwas weniger als 200 Menschen mit Behinderung, zwölf von ihnen aktuell im Berufsbildungsbereich. Das betreuende Personal besteht aus rund 60 Mitarbeitern. Alle von ihnen können derzeit wegen der Pandemie nicht arbeiten. Der Betrieb in den Werkstätten, sprich der Schlosserei in der 2020 fertiggestellten Metallhalle, der Schreinerei, beim Maildienst, in der Hauswirtschaft oder in der Druckerei läuft zwar wieder, allerdings erst seit dem 13. Januar. Das führe laut Geschäftsführer Kuderna unweigerlich zu Veränderungen im Leben der Beschäftigten. Die Werkstätten seien für viele von ihnen immerhin „quasi der Lebensmittelpunkt”. Eines der großen Probleme sehen die Vertreter der Beschäftigten allerdings im nicht mehr vorhandenen Sportangebot.

Werkstatträtin Sibylle Glöckner erklärt: „Immer wieder sind Leute bei uns angespannt, können oder wollen aber nicht ins Fitnessstudio.” Derzeit sei ein Gang ins Studio oder zum Sport nicht möglich. Der Werkstattrat ist sich einig, dass Sportgeräte wie ein Laufband auf der einen oder ein Massagesessel auf der anderen Seite zur Entspannung beitragen könnten. „Das fördert außerdem die Motivation der Beschäftigten”, ist sich Ulrike Schleef sicher. „Der eine kommt runter, wenn er sich richtig auspowert, einem anderen tut es gut, wenn er sich massieren lassen kann”, führt sie aus. Glöckner ergänzt: „Wir sind uns sicher, dass beides die Konzentration fördert.” Zudem könnten die Nutzer des Laufbands auch ihr Körpergewicht verringern und durch regelmäßiges Training Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Aktuell fällt das laut Geschäftsführer Kuderna sehr breit angelegte Sportangebot für die Beschäftigten Corona-bedingt ins Wasser. Nicht zuletzt aus diesem Grund sehen die Werkstatträte und die Frauenbeauftragten in der Anschaffung ein akutes Bedürfnis.

Trotzdem, das bestätigt auch Werkstattrat Michael Ruzicka, seien die Geräte langfristig nutzbar. Nicht jeder habe die Möglichkeit, etwa in ein Fitnessstudio zu gehen - oder wolle das auch, wie Johannes Kuderna ergänzt, allein, weil einige im Rollstuhl sitzen und nicht jedes herkömmliche Fitnessgerät nutzen können.

Die Anschaffung des Laufbands käme, so die einhellige Meinung, allen Werkstattmitarbeitern zugute. Und der Massagesessel würde wiederum dabei helfen, sich aus einem anstrengenden Arbeitsalltag oder für den jeweiligen Nutzer komplexen Gruppensituation auszuklinken. Das Laufband, das die Verantwortlichen im Auge haben, muss daher auch individuell anpassbar sein. Steigerung von Konzentration und Belastbarkeit


Von Bastian Brummer
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