Positiv fiel kürzlich auch das Fazit der Verantwortlichen aus. Begeistert hätten die 18 „Mädels” mitgemacht, wie die Jugendverantwortliche der JVA betont. Sie möchte Frau Stein genannt werden. Ihren Vornamen will sie nicht in der Zeitung lesen, weil die Häftlinge Namen von Mitarbeitern grundsätzlich nicht erfahren. Viel wichtiger als der Vorname sollte ohnehin das Projekt sein, das heuer zum 20. Mal stattgefunden hat. „Endlich”, wie Tina Müller sagt. Die Vertreterin der bayerischen Sportjugend ist zum zweiten Mal mitverantwortlich für die Erlebnispädagogik im Gefängnis. „Zweimal haben wir geplant, und zweimal mussten wir das Projekt absagen”, erinnert sie sich an die beiden vergangenen Jahre. In diesem Jahr hatten sie und ihre Mitstreiter das Programm abgespeckt. Drei Tage statt einer Woche hieß es dann: Sport und Kunst im Gefängnis.Zwei Tage weniger hatten zur Folge, dass das Programm komprimiert werden musste, wie Müller klarstellt. Sport und Pädagogik waren draußen Thema, drinnen wurde gemalt. Eine Besonderheit in diesem Jahr war, dass die gesamte Gruppe immer zusammen war, ergänzt Elmar Straube. Mit 18 Teilnehmerinnen war sie klein genug. In der Vergangenheit war das anders. Heute sind die Gefangenenzahlen in Aichach rückläufig, wie im Rest Bayerns auch. Ob das mit Angeboten wie der Erlebnis- und Kunstpädagogik zu tun hat, lässt sich schwer eruieren. Erfolge sind aber sichtbar. „Ein Mädchen ist gestern zu mir gekommen und hat gemeint, es hätte so gut geschlafen, weil am Vortag Sport auf dem Programm stand”, erinnert sich Tina Müller. Die Sportfunktionärin aus Prittriching im Landkreis Landsberg sieht im Sport, besonders im Vereinsleben, beinahe schon einen Garanten dafür, sich in der Gesellschaft zu integrieren - und nicht in Milieus abzurutschen, in denen Menschen Straftaten begehen. Wie wichtig Gemeinschaft und Zusammenhalt sind, möchten die Verantwortlichen den Inhaftierten zeigen. In Spielen draußen sollte etwa ein Ball mit verbundenen Augen weitergegeben werden.