Die Frau beruft sich in ihrer Warnung auf das Landratsamt, das empfehle, die Tüte mit den Pflanzensamen ungeöffnet im Hausmüll zu entsorgen. Auf Rückfrage unserer Zeitung erklärt sie, sie habe weder derzeit noch in der Vergangenheit dergleichen online bestellt. Laut Pressesprecher Wolfgang Müller sind dem Landratsamt Aichach-Friedberg bisher keine derartigen Sendungen gemeldet worden. Das Sachgebiet Naturschutz rät allerdings tatsächlich dazu, Pflanzensamen, die man nicht bestellt hat und die daher unbekannter Art und Herkunft sind, nicht auszubringen und zu entsorgen. Überhaupt sollte auf heimische Pflanzen und Samen von örtlichen Gärtnereien und Gartencentern zurückgegriffen werden. „Sollte es sich sogar um invasive Pflanzenarten handeln, ist das Ausbringen eines solchen Pflanzensamens in der freien Natur gegebenenfalls als Ordnungswidrigkeit zu werten”, erläutert Wolfgang Müller. Grundlage hierfür ist Artikel 40 des Bundesnaturschutzgesetzes. Laut Medienberichten erreichten die dubiosen Pflanzensamen-Sendungen vor rund einem Jahr zuerst die USA und sind mittlerweile weltweit Thema. Sie haben internationale Ermittlungen ausgelöst. Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) warnt: Am und im Saatgut könnten sich Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien oder Viren befinden.