Am Ende war man sich über alle Parteigrenzen hinweg einig, zunächst mal abzuwarten, bis geklärt sei, ob die mobilen Geräte überhaupt effizient sind, welche Modelle geeignet sind, dann auch gefördert werden und ob sie überhaupt in ausreichender Menge auf dem Markt erhältlich wären. Und: Bis dato gebe es keinerlei Zusage, dass mit den Luftfiltern Präsenzunterricht garantiert werden könne. „Kein Luftreinigungsgerät wird Masken und Lüften ersetzen”, betonte unter anderem Bürgermeister Klaus Habermann, der sich wie viele seiner Amtskollegen von der Regierung überrumpelt fühlt. Der Staat lege einfach mal schnell ein Förderprogramm auf - Habermann: „Geld spielt in diesem Land ja offensichtlich keine Rolle mehr” - und baue bei den Eltern eine Erwartungshaltung auf, die dann von den Gemeinden vor Ort erfüllt werden solle - inklusive der Hälfte der Kosten.Obwohl die Umsetzung allein zeitlich gar nicht möglich sei, wie Bauamtsleiterin Carola Küspert mit Blick auf stationäre Luftreinigungsgeräte ausführte. Die würde der Bund mit 80 Prozent der Anschaffungskosten fördern. Schöne Sache eigentlich, und doch nur ein Teil der Wahrheit. Auf Antrag der CSU-Fraktion hatte das Bauamt die Fakten zusammengetragen. Um alle 88 Klassenzimmer der Aichacher Grundschulen und der Hauptschule entsprechend auszurüsten, müssten zwei Millionen Euro investiert werden. Dazu kommen Stromverbrauch und Wartung. Macht abzüglich des Zuschusses 400 000 Euro, die bei der Stadt hängen blieben. Die Kindergärten sind dabei noch gar nicht eingerechnet. Damit nicht genug: Die Geräte machen nur Sinn, wenn sie mit Frischluft versorgt werden. Um den notwendigen Luftaustausch zu gewährleisten, müssten in jedem Klassenzimmer jeweils zwei Wanddurchbrüche mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern angelegt werden. Komplett durchlöcherte Außenfassaden an den zum Teil erst kürzlich mit großem Aufwand energetisch sanierten Schulen? Das müssten Statiker prüfen. Davon abgesehen würden sich kaum Handwerker finden, die all das bis zum Schuljahresbeginn umsetzen könnten.