Dasinger Automatensprenger gefasst
Dasing - Einen Ermittlungserfolg feiern das bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Bamberg: Am vergangenen Montag sind in den Niederlanden neun Männer im Alter zwischen 25 und 41 Jahren festgenommen worden, denen insgesamt 50 Straftaten in Deutschland zur Last gelegt werden. Darunter auch die Geldautomatensprengung in Dasing in der Nacht auf den 13. Mai 2022 (wir berichteten mehrfach). Da schnell klar war, dass es sich um eine Tatserie handelt und eine organisiert vorgehende Bande am Werk ist, hat die Staatsanwaltschaft Bamberg die Ermittlungen als Sammelverfahren übernommen.

Einen zerstörten Geldautomaten
stellte das Landeskriminalamt gestern bei der Pressekonferenz aus, um zu verdeutlichen, wie brutal und skrupellos die Bande vorging. Foto: Bayerisches Innenministerium
Gestern hielt das Landeskriminalamt eine Pressekonferenz ab, um über die aktuellen Erkenntnisse zu berichten. Dabei war auch von Dasing die Rede. Die Autobahn-Gemeinde war im Rahmen einer kleineren Serie von fünf Vorfällen in den Monaten Mai und Juni 2022 Ziel der Täter. Auch ein Geldautomat in Augsburg ist in dieser Zeit gesprengt worden. Die Bande wählte vornehmlich Automaten, die in der Nähe von Autobahnausfahrten oder Bundesstraßen standen.
Das war auch in Dasing der Fall. Der Sparkassen-Geldautomat stand auf dem Parkplatz von Jimmys Funpark im Gewerbegebiet Lindl, das nachts meist menschenleer ist und in unmittelbarer Nähe zur A8 liegt. Weiter ging die Polizei schon bald davon aus, dass die Täter mit einem sehr schnellen Auto unterwegs sind. Das bestätigte gestern der leitende Bamberger Oberstaatsanwalt Bernhard Lieb bei der Pressekonferenz, die auch live über Facebook und Twitter übertragen wurde: "Bei dem Tat- und Fluchtfahrzeug handelt es sich um einen Audi RS6, der 600 PS stark ist."
Die neun festgenommenen Männer haben unter anderem niederländische, afghanische, türkische, rumänisch und marokkanische Staatsangehörigkeiten mit Aufenthalt in den Niederlanden und Belgien und sollen innerhalb der nächsten Wochen nach Deutschland ausgeliefert werden.
Insgesamt sind zwölf Haftbefehle und zahlreiche Durchsuchungsaktionen erlassen worden. Oberstaatsanwalt Lieb sprach von "organisierter Schwerstkriminalität."
Über 50 Taten sollen auf das Konto der Bande gehen, die damit 5,2 Millionen Euro erbeutet und einen Schaden in Höhe von 6,5 Millionen Euro angerichtet hat. Harald Pickert vom LKA sprach von einem "wichtigen Schlag" und "skrupellosen Tätern".
Weitere Berichte auf dem Titel und auf Seite 3. Bande erbeutet 5,2 Millionen Euro
Von Tanja Marsal
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Veröffentlicht am 02.02.2023 16:35 Uhr