Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.01.2021 10:32

Das Licht bleibt an

Der Aichacher Friseurmeister Mario Miesl   beteiligt sich an der Aktion „Wir lassen das Licht an”, mit der seine Branche auf ihre prekäre Lage im Zuge der Corona-Krise aufmerksam machen will. Zu diesem Zweck schalten die momentan geschlossenen Betriebe 24 Stunden das Licht ein.	Foto: privat (Foto: privat)
Der Aichacher Friseurmeister Mario Miesl beteiligt sich an der Aktion „Wir lassen das Licht an”, mit der seine Branche auf ihre prekäre Lage im Zuge der Corona-Krise aufmerksam machen will. Zu diesem Zweck schalten die momentan geschlossenen Betriebe 24 Stunden das Licht ein. Foto: privat (Foto: privat)
Der Aichacher Friseurmeister Mario Miesl beteiligt sich an der Aktion „Wir lassen das Licht an”, mit der seine Branche auf ihre prekäre Lage im Zuge der Corona-Krise aufmerksam machen will. Zu diesem Zweck schalten die momentan geschlossenen Betriebe 24 Stunden das Licht ein. Foto: privat (Foto: privat)
Der Aichacher Friseurmeister Mario Miesl beteiligt sich an der Aktion „Wir lassen das Licht an”, mit der seine Branche auf ihre prekäre Lage im Zuge der Corona-Krise aufmerksam machen will. Zu diesem Zweck schalten die momentan geschlossenen Betriebe 24 Stunden das Licht ein. Foto: privat (Foto: privat)
Der Aichacher Friseurmeister Mario Miesl beteiligt sich an der Aktion „Wir lassen das Licht an”, mit der seine Branche auf ihre prekäre Lage im Zuge der Corona-Krise aufmerksam machen will. Zu diesem Zweck schalten die momentan geschlossenen Betriebe 24 Stunden das Licht ein. Foto: privat (Foto: privat)

Die Botschaft laute „Wir wollen sichtbar bleiben und geben nicht auf!”, erklärt der Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks in seinem Aufruf zur Aktion. Sie soll so lange jeweils von Freitag auf Samstag stattfinden, bis die Friseursalons wieder öffnen können.

Man wolle nicht in Vergessenheit geraten und kämpfe für eine baldige Wiedereröffnung, erläutert Mario Miesl. Um auf die Lage der Branche hinzuweisen, sei die Aufmerksamkeit durch die Medien wichtig. Die Innung bittet daher die teilnehmenden Friseure, Fotos ihrer beleuchteten Salons zu machen und diese auf ihren Profilen in den Sozialen Medien zu posten, um auf „die aktuell schwierige Situation der Friseurbetriebe” hinzuweisen.

Im zweiten Lockdown sind die Salons nun bereits sechs Wochen geschlossen, bis mindestens Mitte Februar wird das auch so bleiben. Die Hälfte des Weihnachtsgeschäfts, laut Mario Miesl „das Hauptgeschäft im Jahr”, ist weggebrochen. Fixe Kosten wie Miete, Strom und nicht zuletzt Gehälter fallen aber natürlich dennoch an. „Da sind zwei Monatslöhne zu zahlen - ohne Einnahmen und ohne Unterstützung”, macht Mario Miesl deutlich. Eine Antragstellung auf die „Überbrückungshilfe III”, ein Zuschuss bei Corona-bedingten Umsatzrückgängen, ist erst ab Februar möglich, die Auszahlungen starten im März. Zudem muss dazu ein Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent nachgewiesen werden. Weil die Betriebe bereits während des ersten Lockdowns über sechs Wochen geschlossen bleiben mussten, könne man die entstandenen Umsatzeinbußen Miesl zufolge nicht mehr im Nachhinein aufholen - zumal eine Wiedereröffnung erneut an Auflagen gebunden sein werde.

Aufgrund der Lage ihres Salons Cutwoman in der Tränkmühle und der Ausgangssperre ab 21 Uhr hat sich Angela Ziegler gegen eine Teilnahme an der Aktion entschieden. Die Botschaft dahinter, damit Aufmerksamkeit für die eigene Lage und die der Kollegen zu erreichen, ist aber auch ihr ein Anliegen. Denn: „Egal in welchem Gewerbe - die staatlichen Hilfen reichen nicht, um die Situation auszugleichen”, weiß auch Angela Ziegler.

„Für Unternehmer im Friseurhandwerk sehen die aktuellen Programme letztlich keine Hilfe für ein würdiges Überleben in der Krise vor. Die Förderkriterien sind nicht passgenau und unsere Betriebe fallen oftmals durchs Raster”, erklärt Petra Zander, Vorstandsmitglied im Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks, in einer Pressemitteilung zur Aktion. Das Lichteinschalten versinnbildlicht daher auch in gewisser Weise: „Es muss endlich eine finanzielle Unterstützung für die seit über fünf Wochen geschlossenen Betriebe geben. Sonst macht Corona unseren Betrieben das Licht aus.”

Für die Unternehmer und Soloselbstständigen schwierig ist vor allem die derzeitige Ungewissheit, wann sie wieder ihrer Arbeit nachgehen können. „Man weiß gar nicht, wie es weitergeht”, sagt Mario Miesl. Der Friseurmeister hofft - wie auch die anderen Wirtschaftsbetriebe - auf eine Entspannung der Lage im Frühjahr durch die steigende Zahl der Geimpften und veränderte Witterungsverhältnisse.


Von Nayra Weber
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