Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.10.2021 17:42

Corona-Ampel hilft nicht bei der Steuerung

Die Zahlen unterliegen schnellen Schwankungen. Am Donnerstagnachmittag hatten drei Patientinnen und Patienten die Intensivstation in Friedberg verlassen. Wären keine neuen hinzugekommen, hätte sich die Karte wieder orange gefärbt. Allerdings gab es über Nacht erneuten Bedarf, sodass am Freitag wieder alle Betten belegt gemeldet wurden. Übermittelt werden die Zahlen immer in der Früh.

Der Rettungsdienstbereich Augsburg, zu dem die Stadt und der Landkreis Augsburg sowie die Landkreise Donau-Ries, Dillingen und Aichach-Friedberg gehören, sah sich am Donnerstag bereits zu einer Konferenzschaltung genötigt, um über die Intensiv-Kapazitäten zu sprechen. Denn die Situation in den meisten Krankenhäusern ist ähnlich. Vor allem aus Augsburg kommen Anfragen, Patienten in umliegende Krankenhäuser abverlegen zu können. Das hat nur zum Teil mit Corona zu tun. Am Donnerstag und Freitag waren in den Kliniken an der Paar nur zwei der 16 Intensivfälle wegen einer Covid-19-Erkrankung in Behandlung, in Dachau waren es an beiden Tagen je drei von 26.

„Die hohe Auslastung zeigt eigentlich eine zunehmende Normalisierung des Krankenhausbetriebs”, erklärt Dr. Hubert Mayer im Gespräch mit unserer Zeitung. Neben akuten Notfällen werden nämlich Patientinnen und Patienten nach Herzkatheder- oder gefäßchirurgischen Eingriffen dort überwacht.

Das Problem zeigt sich an der Entwicklung in Augsburg: Denn während in den Landkreisen Aichach-Friedberg und Dachau nur rund zwölf Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Erkrankten belegt sind, waren es in der Stadt Augsburg am Donnerstag 19 Prozent und am Freitag 22 Prozent. In Fallzahlen: Am Donnerstag waren es in Augsburg 17 Corona-Patienten bei 89 belegten Betten, am Freitag 20 von 91 (Gesamtzahl verfügbarer Betten: 97).


Von Carina Lautenbacher
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