„Als betroffene Mutter und betroffene Schwester weiß ich, wie schwierig der Weg der Trauer sein kann”, schreibt Helga Schröck auf der Homepage ihrer Traueragentur „Trotzdem-Dasein”. Als Betroffene könne sie ihre Erfahrung einbringen. Was dem Einzelnen helfe, sei letztlich aber sehr individuell, erklärt sie. Sie versuche daher, „Visionsarbeit” zu leisten: neue Wege aufzuzeigen, mit dem Verlust eines geliebten Menschen zu leben. „Es geht nicht darum, die Trauer abzuschalten und zu überwinden”, macht sie deutlich. Die 49-Jährige hat Ausbildungen zur systemischen Beraterin und zur Trauerbegleiterin absolviert. Seit 2017 bot sie nebenberuflich Beratungen für Führungskräfte und Trauernde an, seit Anfang dieses Jahres ist sie im Bereich der Trauerbegleitung hauptberuflich und selbstständig tätig. Davor hat sie als sogenannter Agile Coach ein IT-Unternehmen betreut und dem Betrieb geholfen, positive strukturelle Veränderungen einzuleiten. Die Aichacherin bezeichnet sich als „Trauer-Coach”, denn Coaching gehe einen Schritt weiter als die reine Beratung. Sie möchte Angehörige dabei unterstützen, „weiterhin dem Verstorbenen einen guten Platz zu geben”. Erinnerungsarbeit ist daher ein wichtiges Thema, in Trauer-Kreativ-Workshops für Erwachsene und in Kinder-Kreativ-Workshops für Kinder im Grundschulalter entstehen Erinnerungsstücke. Zu diesem Zweck arbeitet Helga Schröck mit unterschiedlichen Künstlern zusammen.Schröck möchte zur Ergänzung bestehender kirchlicher und ehrenamtlicher Angebote beitragen, die bereits viel Unterstützung für Trauernde böten, wie sie sagt. Vor allem möchte sie ein offenes Ohr für die Menschen haben, für sie da sein. „Ich werde keinem die Trauer und den Schmerz wegnehmen können”, stellt sie klar. Doch sie könne versuchen, ihn zu lindern, und die Trauernden in schwierigen Phasen begleiten. Helga Schröck unterstützt Angehörige beim Thema Abschied, wenn Trauer den Alltag auch nach Monaten oder Jahren bestimmt, genauso wie Unternehmen, die mit Trauer konfrontiert werden. „Wenn ein Mitarbeiter einen Trauerfall hat oder ein Team einen Kollegen verliert, ist das gesamte Arbeitsumfeld betroffen. Die Kollegen, die Vorgesetzten, vielleicht Teile der ganzen Firma müssen dann oft einen Weg der Trauer finden”, weiß sie. Dann sei es gut, wenn Prozesse zur Bewältigung der Krise zur Hand seien. Zudem begleitet sie Menschen, die um ein geliebtes Haustier trauern.Neben Einzelsitzungen, derzeit als Video-Telefonat geführt, ist bei „Trotzdem-Dasein” auch die Teilnahme an Online-Gruppen zu bestimmten Themen möglich. Treffen können auf Wunsch auch im Freien bei Spaziergängen stattfinden. Wenn die Trauernden es möchten, begleitet sie auf diesem „Ge(h)spräch” Hund Tessa.Auch Renate Höchtl ist es eine „Herzensangelegenheit”, Trauernden beizustehen. Sie begleitet Sterbende und Angehörige. Ihr Augenmerk liegt dabei auf einer würdevollen Trauerfeier, bei der sie den Raum schaffen möchte, „in dem die Angehörigen Platz für ihre Gefühle und Erinnerungen haben,” wie sie auf ihrer Homepage deutlich macht.