Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.11.2012 16:54

Jeder soll Kulturspuren suchen

<p>  <x_bildunterschr>  <b>Hecken und kleinteilige  </b>Flurformen bei Mühlhausen gehören zu den gesuchten Landschaftselementen.    Fotos: Naturschutzbehörde (3) </x_bildunterschr>  </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Hecken und kleinteilige </b>Flurformen bei Mühlhausen gehören zu den gesuchten Landschaftselementen. Fotos: Naturschutzbehörde (3) </x_bildunterschr> </p>
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PD Dr. Markus Hilpert ist am Lehrstuhl für Humangeographie und Geoinformatik tätig. Er leitetet die Arbeiten, bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Vor etwa 60 Zuhörern machte er deutlich, um was es geht. Was sind Kulturspuren? „Alle Elemente in der Landschaft, die uns unsere Vorfahren hinterlassen haben. Besonders interessant sind für uns diejenigen, die sich außerhalb eines Siedlungsgebietes befinden“, antworte Hilpert selbst. Feldkreuze, Alleen, Ackertrassen, Kopfweiden oder Hohlwege nannte der Wissenschaftler als Beispiele. Aber auch staatliche Gebäude oder ehemalige Kasernen, Kirchen, Orte, wo die Menschen ihren Glauben praktizierten, gehören dazu. Elemente aus den Bereichen Verkehr, Freizeit und Gewerbe stehen ebenfalls auf der Fahndungsliste. Hilpert freute sich über das große Interesse: „Das zeigt uns, dass wir auf der richtigen Spur sind.“

Um erfolgreich zu sein, sind die Wissenschaftler freilich auf Hilfe angewiesen. Auf Menschen, die sich auskennen in ihrem Ort, die eine Spürnase für historisch Wichtiges haben. „Wen können wir fragen; welche Quellen sind wichtig; wo liegen Spuren verborgen?“ sind drei wichtige Fragen für die Kulturdetektive. Unter dem Motto „Jetzt forsch’i“ sind alle Bürger aufgefordert, sachdienliche Hinweise an Hilpert und sein Team zu liefern. Dazu wurde eigens eine Hotline eingerichtet: 0821/5982289 oder per E-Mail: kulturspuren@geo.uni-augsburg.de. „Wir gehen jeder Spur nach“, versprach Hilpert. Ohne Bürgerbeteiligung würde man im Dunkeln tappen. Und natürlich ist auch die Naturschutzbehörde mit im Boot, die fleißig zuarbeitet. Die ersten Hinweise gingen schon kurz nach der Veranstaltung ein. „Wir sind begeistert.“ Auch Landrat Christian Knauer forderte engagiert zur Mithilfe auf. Schulen sollen ihre Bibliotheken öffnen und die Mädchen und Buben ihre Omas und Opas löchern: „Was wisst ihr, kennt ihr jemand, der was weiß…“. Der Landkreischef verwies auf die über 1600-jährige Besiedlungsgeschichte des Wittelsbacher Landes. Es sei erstrebenswert, die Kulturspuren für die nächsten Generationen zu erhalten. „Sie gehören zu unserer Heimat, und die ist Teil unserer Geschichte.“

Hilpert ist überzeugt, dass der Wissenschaftstrupp und die Bürger auf hunderte von Spuren stoßen. Die werden schließlich ausgewertet und nach Wichtigkeit sortiert. Im Anschluss werden Karten erstellt, Faltblätter gestaltet und Stelen aufgestellt, die über das gefundene Objekt informieren. Keine Spur soll verloren gehen. Durch dieses Vorgehen werde zudem der Tourismus im Landkreis gefördert. Rund 115 000 Euro sind für das Projekt veranschlagt. 50 000 Euro gibt es Zuschüsse von der EU, Träger ist der Landkreis.

Von Alfred Haas


Von AHaas
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