Das Landratsamt hat den Stopslern ihre Nikolaus-Tradition zwar nicht untersagt, ihnen aber eine ganze Liste von Vorschriften mit auf den Weg gegeben. Die weitreichendste: Der Nikolaus darf nicht ins Haus. Der Besuch muss im Freien stattfinden, auf der Terrasse etwa, unterm Vordach der Haustreppe oder im Garten. Es darf nur die Familie selbst teilnehmen, Verwandte sollen nicht eingeladen werden. Samt Nikolo und Krampus sind nur fünf Erwachsene zugelassen. Alle haben einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, auch der Heilige Mann über seinem Bart. Der zieht sich zudem Einmal-Handschuhe über und desinfiziert sich vor jedem Besuch. Geschenke übergeben darf er aber trotzdem nicht. „Kein physischer Kontakt”, schreibt die Anordnung vor, einen Mindestabstand von 1,5 Metern sowieso. Wird also nichts mit: „Kinder, stellt euch mal zum Nikolaus und haltet den Bischofsstab, wir machen ein Foto für Instagram...” Trotz der strengen Hygieneregeln bieten die Eisingersdorfer Stopsler ihren Nikolausdienst heuer an. Die allermeisten anderen Vereine in der Region verzichten dieses Jahr aber auf den Service. In Altomünster, wo die Freiwillige Feuerwehr traditionell den Dorf-Nikolaus stellt, sind Familienbesuche abgesagt. Stattdessen befüllen die Floriansjünger auf Bestellung Nikolaussocken, die an der Haustür oder am Gartenzaun aufgehängt werden, mit kleinen Naschereien. In Baar kommt der Nikolaus online: Der Jugendbeirat der Gemeinde hat ein Video produziert, das den gütigen Bischof an verschiedenen Stellen in der Gemeinde zeigt. Bürgermeister Roman Pekis selbst stand hinter der Kamera und filmte den Nikolaus, der im Clip zu den Zusehern spricht. Wer dessen virtuellen Besuch am 6. Dezember wünscht, kann sich beim Baarer Jugendbeirat per WhatsApp anmelden.