Ab zwei positiven Befunden spreche man von einem „Ausbruch”, der an das Amt zu melden sei, sagte Dr. Kirsten Höper gestern. Die Leiterin des Aichacher Gesundheitsamts erklärte weiter, dass das Spital in Aichach nicht auf die Behörde zugegangen sei, so dass diese selbst tätig wurde. Den Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen positiv getesteten Personen stellten die Mitarbeiter des Amtes aber erst her, als die vierte positiv getestete Person telefonisch kontaktiert wurde. Bislang ist eine positiv auf das Virus getestete Person, die im Heim wohnte, verstorben (wir berichteten), bei einer anderen wird postum vermutet, dass sie Sars-CoV-2-positiv war. Im Totenschein aufgeführte Symptome seien der Anlass für diese Vermutung, meinte Höper. Die Ergebnisse der Reihentests hätten sie dazu veranlasst, Quarantäne für alle Bewohner und Mitarbeiter anzuordnen. Zudem hatte Höper bereits am Montag vor einer Woche verfügt, alle positiv getesteten Personen zu isolieren. Jeder der Gänge auf den insgesamt drei Stockwerken des Spitals sollte zu einer Isolierstation umfunktioniert werden. Betreten und verlassen werden können sollten die nur über Sicherheitsschleusen. Passiert sei das bis Freitag allerdings gar nicht. „Positiv getestete Personen lagen mit nicht positiv getesteten auf einem Gang”, stellte Höper fest. Sie seien zwar durchaus voneinander getrennt gewesen, nicht aber so, wie es der amtlichen Verfügung entsprochen hätte, ergänzte die Medizinerin. Heimleiter Hans Eberle hätte diesen Schritt damit begründet, dass er zunächst alle positiven Ergebnisse hätte abwarten wollen. Die tröpfelten eher langsam herein, meinte Höper. Da auch sie die lange Wartezeit auf Befunde „unbefriedigend” findet, hat sie für heute und für Freitag Antigen-Schnelltests angeordnet. Die seien zwar nicht so präzise wie PCR-Tests, dafür aber „ein gutes Instrument”, um Maßnahmen zielgerichtet einzusetzen und ein „Übermaß an Maßnahmen” zu vermeiden.