Bei der Verunglückten handelt es sich um eine sehr erfahrene Bergsteigerin. Die Frau war Mitglied bei der Aichacher Ortsgruppe im Deutschen Alpenverein. Sie leitete dort seit Jahren Bergtouren, führte Gruppen auch im Auftrag einer Bergschule in Garmisch-Partenkirchen. Am Sonntag bestieg sie mit einem Begleiter die Köllenspitze im Tannheimer Tal. Die beiden erreichten den 2238 Meter hoch gelegenen Gipfel gegen 11.30 Uhr. Als Abstiegsroute wählten die Bergsteiger nicht den Herweg über den Westgrat, weil dort etwa 30 Zentimeter Neuschnee lagen. Stattdessen entschieden sie sich, über den Klettersteig auf der Südseite zurückzugehen. Etwa 80 Höhenmeter vor dem Ausstieg verlor die Klingenerin den Halt. Sie stürzte in die Tiefe auf ein Schotterfeld und war sofort tot. Ihr Begleiter, der als Erster gegangen war, verständigte die Rettung, die für die 52-Jährige allerdings nichts mehr tun konnte. Der Polizeihubschrauber „Libelle” barg ihren Leichnam, der Notarzthubschrauber „RK2” brachte den unverletzten Begleiter in Sicherheit. Der Klettersteig an der Köllenspitze gilt als schwierig. Die Landespolizeidirektion in Reutte bestätigt, dass dort jedes Jahr mehrere Rettungseinsätze geleistet werden müssten, es komme bisweilen auch zu tödlichen Unfällen. Am Sonntag sei das Wetter an der Südseite der Köllenspitze gut gewesen, die Passage trocken. Wahrscheinlich sei die Klingenerin ausgerutscht und habe sich nicht mehr an den im Berg verankerten Sicherungsseilen festhalten können. Die 52-Jährige kletterte frei, war nicht mit einem eigenen Klettersteig-Set zusätzlich gesichert. gw