Der Hintergrund seines Appells bei der jüngsten Sitzung des Krankenhaus-Werkausschusses: Es kommen immer noch weniger Patienten als in Vor-Corona-Zeiten in die beiden Häuser in Aichach und Friedberg, offensichtlich aus Angst vor einer Ansteckung. „Die Sorge ist unbegründet”, unterstrich Mayer und warnte vor schwerwiegenden Folgen, wenn Behandlungen hinausgezögert würden, etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach wie vor werden Corona-Patienten im Landkreis nur im Aichacher Krankenhaus behandelt. Nachdem es im Juni und Juli keine Fälle, die eine stationäre Behandlung erforderlich gemacht hätten, gegeben hat, sind seit August wieder Covid-19-Patienten im Haus. Derzeit werden zwei auf der Intensiv-Station beamtet. Seit drei Wochen wird das Personal der Kliniken auf Corona getestet, bisher habe es bei 230 getesteten Mitarbeitern keinen einzigen Fall gegeben. Auch das spricht aus Sicht der Geschäftsführers dafür, dass die Hygiene- und Schutzmaßnahmen funktionieren. Etwas Entwarnung konnte er bei den Finanzen geben. Vor einigen Monaten rechnete er für das Jahr 2020 im schlimmsten Fall noch mit einem Defizit von 8,9 Millionen Euro für beide Krankenhäuser. Nun war Mayer deutlich positiver: Aktuell sehe es nicht danach aus, dass der Worst Case eintreten werde. Das geschätzte Minus könnte sogar deutlich niedriger ausfallen. Allerdings ist bei Corona alles im Fluss, je nach Entwicklung der Pandemie können das in einigen Wochen auch wieder anders aussehen. Eher ernüchternd war, was Mayer über die politischen Diskussionen zur Zukunft der kleinen Krankenhäuser sagte. Nachdem die in der Bekämpfung der Pandemie eine wichtige Rolle gespielt haben, sollten die Debatten um die Notwendigkeit kleiner Kliniken vor Ort eigentlich beendet sein. Auch Landrat Dr. Klaus Metzger hatte sich beispielsweise im AZ-Sommerinterview entsprechend geäußert. Mayer aber warnte davor, dass die politische Diskussion auf oberster Ebene keineswegs beendet sei. Wie Mayer weiter berichtete, ist die in Friedberg ausgeschrieben, das Bewerbungsverfahren laufe, derzeit seien schon zwei Bewerbungen eingegangen. Demnächst ausgeschrieben wird eine Großinvestition: die bereits beschlossene Anschaffung eines MRT- sowie CT-Geräts . Die Beschaffung hatten die politischen Gremien bereits vor einiger Zeit grundsätzlich beschlossen.