So langsam läuft der Kulturbetrieb wieder an. Der Kunst- und Kulturverein Blumenthal hat einige Open-Air-Veranstaltungen im Schlosspark hinter dem Hotel organisiert. Dort ist genug Platz, um die Stühle mit genügend Abstand aufzustellen. Den Anfang machte am Sonntag Michael Altinger, unter anderem Moderator des „Schlachthofs” und Preisträger des Bayerischen Kabarettpreises. Altinger trat auf wie immer: In Jeans, hemdsärmelig und ein bisschen heiser. Und wie immer mit seinem Standardspruch „Schee, dass i da bin!”. Trotz des großen Begrüßungsapplauses appelliert er gleich an sein Publikum: „Hey, ihr müssts da scho mitmacha!” Diesen Spruch sollte er noch mehrfach wiederholen. Die Fans machten mit. Nachdem Altinger gleich zu Anfang mit dem Älterwerden kokettierte - schließlich wird er dieses Jahr noch 50 -, stimmten alle in den Refrain seines ersten Liedes „Boid samma oid” ein. „Schlaglicht” ist der zweite Teil einer Kabarett-Trilogie. Wer den ersten Teil „Hell” gesehen hat, ist ganz klar im Vorteil, aber für die anderen gibt es eine kurze Einführung, nach der man schnell dabei ist. Es ging um einen eigentlich unbedeutenden Autounfall: Als Unfallverursacher gab Altinger seine Schuld sofort zu, versprach alles über die Versicherung zu regeln, freundete sich mit dem Unfallgegner sogar an. Aber dann stellte sich langsam heraus, dass es doch auf seine Kosten enden werde. Und so kommt er zu dem Schluss, dass die Schuldfrage völlig falsch bewertet wurde. Der Unfallgegner ist ein gewisser Hellmut Lux. Eben diesen hat Altinger nun als Ehrengast zu einer Grillparty eingeladen, die hinter der Bühne stattfindet. Natürlich in dem Dorf, in dem die bayerische Bürgerlichkeit so perfekt gelebt wird, wie sonst nirgends: in Strunzenöd. Gleich drei Mal bekam Altinger Gelegenheit, sein Improvisationstalent unter Beweis zu stellen. Erst wollte eine Frau das Gelände leise verlassen, dann lief eine Katze über die Bühne und schließlich verschluckte Altinger zwei der reichlich vorhandenen Mücken. Kein Problem für den Vollblut-Kabarettisten, das alles in sein Programm mit einzubeziehen.