„Es war für unser Team eine sehr anstrengende und nervenaufreibende Zeit”, berichtet Susanne Gribl. „In der ersten Phase der Schließung waren wir noch der festen Überzeugung, dass die Vhs nun ein paar Wochen geschlossen ist und dann geht es einfach wieder los.” Dies stellte sich als großer Irrtum dar. Täglich mussten neue Informationen und Auflagen vom Bayerischen Volkshochschulverband und der Staatsregierung bearbeitet werden. Immer wieder musste neu geplant und umorganisiert werden. „Es war für alle sehr belastend, immer wieder von Neuem zu beginnen. Die Mitarbeiter arbeiteten super und stellten sich sehr engagiert den Herausforderungen, brachten Ideen und Vorschläge ein, damit wir mit einem kleinen, aber zusätzlichem feinen Sommer-Sonderprogramm starten konnten”, so Gribl „und jetzt haben wirklich alle eine Auszeit verdient!” Von etwa 800 unterbrochenen und ausgefallenen Kursen konnten unter großem Aufwand 130 neu geplant und umorganisiert werden. Die Kursleitungen hielten engen Kontakt zu den Teilnehmern, so dass auch die Kurse wieder belebt werden konnten. Die größte Herausforderung stellte die Nutzungsuntersagung von Räumlichkeiten, die vorgeschriebene Reduzierung der Teilnehmerzahl und die Umsetzung der aufwendigen Hygienerichtlinien dar. 22 Präsenzkurse konnten in Onlinekurse umgewandelt werden, einige Sportkurse in Outdoor-Veranstaltungen. Dozenten und das Vhs-Team arbeiteten sich intensiv in die neuen digitalen Möglichkeiten ein, unterstützen die Teilnehmer. „Corona hat auch der Volkshochschule einen großen digitalen Schub verpasst”, sagt Gribl. Zeitgleich mussten etwa 5000 angemeldete Teilnehmer angeschrieben und die bereits eingezogenen Kursgebühren abgewickelt werden. 365 Personen haben ihre Gebühren der Vhs gespendet, einige haben sich die Gebühr für das Herbstsemester gutschreiben lassen. Die Planung des Herbstsemesters (Beginn 21. September) stellt das Team vor große Herausforderung mit vielen Unbekannten: Raumnutzung, Raumbelegung, Gruppengrößen und so weiter. Aufgrund der immer noch geltenden Abstandsregelungen in den Kursräumen und mit der damit einhergehenden Reduzierung der Teilnehmer mussten die Gebühren neu berechnet werden. Allerdings können die Dozenten die Teilnehmer dann auch besser betreuen. Die „Eule”, das Vhs Herbstprogrammheft, wird im nächsten Semester nicht in gewohnter Form erscheinen. Kurse werden nur tabellarisch nach Kursnummer, Titel, Dozent, Termin und Ort aufgelistet. Ebenso wird sie nur ausgelegt und nicht mehr an alle Haushalte verteilt. Die Eule kann aber auch per Post bei der Vhs angefordert werden und ist digital auf der Homepage der Vhs und den Gemeinden eingestellt. Die Geschäftsleitung erklärt diesen Schritt mit dringend nötigen Sparmaßnahmen und auch damit, dass das gedruckte Heft sehr schnell überholt sein kann. Die Volkshochschule muss auf Grund der Schließung ein großes Defizit verkraften. „Wir hoffen sehr, dass wir allen Bürgerinnen und Bürgern mit der „Eule in Kurzform” die wichtigsten Daten im Überblick geben können und bitten darum, alle detaillierten und aktuellen Informationen auf der Homepage zu entnehmen. Die Homepage wird das „Kommunikations- und Informationsmedium” sein”, erklärt Gribl. Das Vhs-Team stehe aber immer für An- und Nachfragen telefonisch zur Verfügung. „Das nächste Semester wird eine große Herausforderung für uns werden, aber aus allem kann man was Gutes machen und wir freuen uns darauf. Aber jetzt darf sich das Team, nach dieser sehr belastenden Zeit erst einmal eine Auszeit nehmen”, sagt die Geschäftsleiterin.