Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Rotary Clubs Schrobenhausen-Aichach und des Lions Clubs Schrobenhausen-Aichach, das die Sparkasse Aichach-Schrobenhausen und viele weitere, auch private Sponsoren und Spender unterstützt haben. Auf wie vielen Schultern das Modell im übertragenen Sinn ruht, zeigt schon die Liste der Redner bei dem kleinen Festakt am Samstagvormittag vor der Spitalkirche, dem Standort des Modells. Neben Bürgermeister Klaus Habermann richteten der vorjährige Lions-Präsident Josef Schwaiger, der aktuelle Rotary-Präsident Stefan Lesny und Vorstandsmitglied Rainer Wörtz von der Sparkasse Worte an die Besucher der Enthüllung. Der vorjährige Rotary-Präsident Dr. Gerhard Lehrberger, Initiator des gesamten Projekts, blickte dann noch einmal auf die Entstehungsgeschichte und ließ die Beteiligten Revue passieren. Eine wichtige Rolle spielten dabei die junge Historikerin Theresa Hauck und Stadtarchivar Christoph Lang, die die geschichtlichen Grundlagen erarbeiteten, gestützt auf Material aus dem letzten Besuch eines bayerischen Königs, Ludwig III., in Aichach im Jahr 1914. Ihre Ergebnisse waren zusammen mit Millionen von Daten des Vermessungsamts die Grundlage für den Modellbauer Michael Leibl. Gegossen wurde das Modell in der Straubinger Kunstgießerei Gugg. Als 3-D-Druck steht es schon seit Beginn der Landesausstellung im FeuerHaus in Aichach. Für Lehrberger stellt die Verbindung von historischer Archivarbeit, klassischer Handwerkskunst und digitaler Technik das Besondere an dem Aichacher Modell dar. Auf ganz eigene Art wird so noch einmal der Bogen von der Gegenwart in die Vergangenheit gespannt. Schon beim Aufbau des Modells am Freitag war das Interesse der Passanten groß, und kurz nach Ende der Eröffnungsveranstaltung am Samstag auf dem Stadtplatz, die von jungen Musikern der städtischen Musikschule begleitet wurde, war das etwa 1,5 mal zwei Meter große und 200 Kilogramm schwere Modell umringt von Menschen, die Häuser suchten und entdeckten, Straßen und Gassen verfolgten, über ehemalige Bewohner sprachen oder über die Veränderungen in der Zeit von 1914 bis heute diskutierten. Das Modell ist mit Blindenschrift versehen und auch ansonsten behindertengerecht konzipiert und aufgebaut. Für Klaus Habermann ist es ein „historischer Fingerabdruck”, der bleibt, für Gerhard Lehrberger ein Zeichen dafür, dass die Mitglieder des Rotary und des Lions Clubs den Städten und ihren Bürgern aktiv verbunden sind. Weshalb - natürlich - auch Schrobenhausen in naher Zukunft ein Stadtmodell bekommen soll.