Ganz so drastisch wird der Schnitt am Ende aber nicht sein, denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass vermutlich einige zwar rechnerisch nicht rentable Sammelstellen aufrechterhalten werden, um den Nutzern keine allzu langen Wege zuzumuten. Umgekehrt zeigt die Berechnung: 92 Prozent aller im Wittelsbacher Land angelieferten Wertstoffe werden zu zehn von 27 Sammelstellen gebracht. Hierbei handelt es sich um Aichach (Ecknach), Affing, Aindling/Todtenweis, Dasing, Friedberg, Kissing, Kühbach, Mering, Pöttmes und Rehling. Obergriesbach und Hollenbach haben aber bereits Gesprächsbedarf zum Erhalt oder Neubau ihrer Sammelstellen angemeldet. Eine Zählung hat ergeben, dass nach Einführung der Gelben Tonne die Besucherzahlen auf den Sammelstellen um mehr als 42 Prozent rückläufig sind. Aktuell gibt es in jeder der 24 Gemeinden des Landkreises mindestens eine Sammelstelle, nur Todtenweis und Aindling teilen sich eine Einrichtung. Auf den Sammelstellen arbeiten 136 Beschäftigte, so gut wie alle in Teilzeit oder in geringfügiger Anstellung. Nicht nur die rückläufige Nutzung, sondern auch die Betriebskosten der Wertstoffhöfe im Landkreis sorgen dafür, dass nun über die Schließung von Standorten gesprochen wird. Zu den laufenden Kosten kommt auch ein erheblicher Investitionsbedarf an mehreren Sammelstellen. Denn weder die sanitären Einrichtungen noch die Verkehrsführung und die nötigen Sicherungsmaßnahmen für Personal und Nutzer entsprechen vielerorts den Standards. Bei 18 Einrichtungen hapert es sogar am Wasseranschluss - ein Problem, auf das besonders in Corona-Zeiten aufmerksam gemacht wurde. Aber auch ein Witterungsschutz ist fast nirgends vorhanden. Nur fünf Wertstoffhöfe verfügen über Toiletten, sieben weitere Einrichtungen können die sanitären Anlagen benachbarter Bauhöfe oder anderer Einrichtungen nutzen.