Anfang August 2019 kam es zu dem Tötungsdelikt in der Affinger Flüchtlingsunterkunft. Mit einem 70 Zentimeter langen und 1,3 Kilo schweren Tischbein hat der Eritreer seinen 48-jährigen Landsmann erschlagen. Gestern am zweiten Verhandlungstag hörte das Gericht eine Reihe weiterer Zeugen. 60 Spuren, von den Fingernägeln bis zu Blutspritzern, hat die Spezialistin von der Universität München ausgewertet. „Merkmale des Angeklagten waren immer dabei”, schilderte sie dem Gericht. Von „schweren Verletzungen” berichteten die Ärzte von der Augsburger Uniklinik, die die Erstversorgung des 48-jährigen Opfers im Schockraum vornahmen. Einen „enorm ausgeprägten Befund von Luft in den Venen und oberhalb des Herzens”, stellte ein Radiologe fest. Zudem sprach er von Rippenserienbrüchen; das Hirn sei „deutlich angeschwollen” gewesen. Zu diesem Zeitpunkt sei der Verletzte schon nicht mehr ansprechbar gewesen. Von „zusammengefallenen Lungen” und „massiven Schädel- Hirn-Verletzungen” berichtete ein weiterer Arzt, eine Kollegin sprach neben „Blutungen im Hirn” auch von einer „frakturierten Lendenwirbelsäule”. Noch im Schockraum sei der 48-Jährige verstorben. „Auf den Körper des Mannes wurde massiv eingeschlagen”, sagte ein Kripobeamter, der die Spurensicherung an der Leiche durchführte. Als die Polizei um 5.19 Uhr an der Asylunterkunft eintraf, waren die Rettungskräfte schon da, standen aber vor verschlossenen Türen. Der Angeklagte selbst öffnete die Tür und führte die Beamten in die Wohnung im ersten Stock, wo der 48-Jährige schwerstverletzt lag. Spontan habe der Angeklagte geäußert, dass er für den Zustand des 48-Jährigen verantwortlich sei. „Er hat uns die Tatwaffe gezeigt, sie stand in einer Nische”, betonte der Polizeibeamte. Über ein mögliches Motiv habe er keine Angaben gemacht. Seither sitzt der 35-Jährige in Gablingen in U-Haft. Der Prozess geht am 18. Juni mit weiteren Zeugenaussagen weiter.