Die einzelnen Ausschüsse sollen die wesentlichen Aufgaben übernehmen. Dazu wird über eine Erhöhung ihrer Befugnisse nachgedacht. Sowohl über die Besetzung der Ausschüsse als auch über die Wertgrenzen, die ihre Beschlüsse haben dürfen, wird nächste Woche entschieden. Der neue Kreistag hatte sich am Mittwoch in der Aichacher Vierfachturnhalle getroffen. Landrat Klaus Metzger war zwar mit Mikrofon überall gut zu hören, die Gesichter in den hinteren Reihen waren aber kaum noch erkennbar. Mit dem Gang zu den im Raum verteilten Mikrofonen konnten sich die Kreisräte ebenfalls Gehör verschaffen, ernsthafte Debatten zu komplexen Themen sind so aber kaum vorstellbar. Das Coronavirus sorgte auch dafür, dass die Amtszeit der bisherigen Kreisräte sang- und klanglos zu Ende ging: Nach 350 Sitzungen des Kreistags und seiner Ausschüsse in den vergangenen sechs Jahren gab es keine Abschiedsreden, keine Würdigung, keinen Umtrunk. Das galt unter anderem auch für Rupert Reitberger, der nach 54 Jahren aus dem Kreistag ausschied. Der frühere Landratsstellvertreter (2002 bis 2014) war trotzdem der einzige Gast auf der Tribüne der Vierfachturnhalle, der die ungewöhnliche Amtseinführung von 25 neuen Kreisräten beobachtete. Was am Mittwoch die konstituierende Sitzung so besonders machte, wird die alten und neuen Kreisräte vielleicht die ganze sechsjährige Amtszeit lang begleiten, wie Landrat Klaus Metzger ausführte. Die Folgen des Coronavirus für Wirtschaft und Gesellschaft sind noch nicht abzusehen. Sicher dürfte jedenfalls sein, dass die Haushaltslage sich in diesem Jahr auch für die Kommunen durch ausbleibende Gewerbesteuerzahlungen erheblich verschlechtern wird. Die Stadt Aichach hat schon durchblicken lassen, dass sie im Notfall auch eine Stundung der Kreisumlage erwartet, also jenes Beitrags, den die Kommunen an den Landkreis abführen. Die Defizite der Kliniken an der Paar waren zuletzt auf 8,5 Millionen Euro beziffert worden. Das war vor Corona. Seither wurden die geplanten operativen Eingriffe radikal heruntergefahren, wodurch Erlöse ausbleiben. Zugleich war viel Personal im Einsatz, und auch die Materialkosten haben sich durch den Bedarf an Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln erhöht. Landrat Klaus Metzger hat deshalb im April eine Dringliche Anordnung erlassen und eine Abschlagszahlung von acht Millionen Euro an den Kliniken veranlasst. Sonst wäre deren Liquidität gefährdet. Kliniken an der Paar erhalten Abschlagszahlung zur Sicherung der Liquidität