Das bayerische Kultusministerium beschloss zum Schutz eine Reihe von Maßnahmen: Dazu zählen Abstand halten, die Klassenräume zur Pause nicht verlassen und eine Verkleinerung der Klassen. Lernen lässt es sich unter diesen Bedingungen. Doch wie steht es um die Stimmung der Schüler? An der Wittelsbacher-Realschule sei sie gut, erzählt Direktor Hans Friedrich Stock. Die Kinder seien vernünftig und hielten sich an die neuen Regeln und Maßnahmen. Am Deutschherren-Gymnasium zeigen sich die Abiturienten optimistisch. „Ich lobe die Schule nur selten”, sagt Stufensprecher Thomas Dietrich, „aber es läuft echt gut.” Die Lehrer wirken „deeskalierend” und alle haben sich gut an die neue Situation angepasst. „Ich fühle mich in der Schule sicherer als beim Einkaufen”, sagt Dietrich. Lehrer und Schüler achteten auf den Abstand und zeigen sich verantwortungsvoll. Es ist „viel besser als vorher”, findet auch Patrizia Obermayer, die zweite Stufensprecherin. Für viele sei die Normalität wichtig. Zur Erleichterung trage auch bei, dass jetzt Klarheit über die Situation herrsche, Unterrichtet wird nur noch in den Prüfungsfächern, das Gelernte aus den Online-Kursen wird wiederholt. Dass Schule mehr als nur ein Ort zum Lernen ist, zeigt sich besonders jetzt. Das Schulhaus „fühlt sich leer an”, sagt Obermayer, ohne die anderen Klassen fehle etwas. Man sehe nur die acht Leute im eigenen Klassenzimmer, Freunde aus anderen Kursen so gut wie gar nicht. Der Austausch untereinander ist schwerer geworden. Die Wochen bis zu den Prüfungen seien auf jeden Fall machbar, daran haben die Stufensprecher keinen Zweifel. Die Schule unterstützt sie so gut es geht beim Lernen, aber das Gemeinschaftliche fehlt. „Alle sind froh, wenn es fertig ist”, sagt Dietrich, „man will einfach nur raus da.” Es laufe gut, die Situation erfordere aber jede Menge Organisation, erklärt Schulleiterin Renate Schöffer. Dass die 87 Abiturienten bei wechselnden Kursen nie an einem Platz sitzen, an dem ohne vorherige Desinfektion nicht schon ein anderer saß, erfordert erheblichen Planungsaufwand - erst recht, wenn wieder mehr Schüler ins DHG kommen. Schon jetzt werden weite Teile des Alt- und Neubaus für den Unterricht verwendet. Bitter für den Abi-Jahrgang: In Zeiten von Corona kann es weder Abiball noch Abistreich geben, stellt Renate Schöffer klar. Rund um das Schulzentrum zeigte die Polizei in den vergangenen Tagen Präsenz, um das Verhalten der Schüler außerhalb des Schulgeländes zu kontrollieren. Es gab wenig zu beanstanden, berichtet Polizeidienststellenleiter Erwin Weberstetter. Zumal sich Grüppchen schnell auflösen, wenn die Polizei ins Blickfeld kommt. Ein sehr positives Fazit zieht Johannes Klier, Leiter der Kühbacher Grund- und Mittelschule . Das läge „zu einem sehr großen Teil an den Schülern”, berichtet er, die sich vorbildlich verhalten hätten. Die 27 Schüler der Abschlussklasse seien in zwei Gruppen aufgeteilt worden, die jeweils eigene Aufgänge und auch eigene Toiletten zur Verfügung hätten. Zwar fehlten Lehrer, dafür würden andere einspringen: Johannes Klier kann sein Team gar nicht genug loben. Es ist ganz einfach: Ohne die Hilfe der Schüler und der Lehrer würde es nicht ansatzweise so gut gelingen, einen Corona-Betrieb zu etablieren.