Zwischen ihren Laichplätzen und ihrem sonstigen Lebensraum liegen zum Teil mehrere Kilometer, nicht selten kreuzen stark befahrene Straßen ihren Weg. Ehrenamtliche Helfer kümmern sich darum, dass nicht allzu viele der behäbigen Tiere auf der Strecke bleiben. Aktuell scheint den Beständen aber vor allem die Trockenheit 2018 und 2019 zuzusetzen. Laut Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern tragen Wanderhelfer 40 bis 60 Prozent weniger Amphibien über die Straße als in den Vorjahren. Im Landkreis Aichach-Friedberg gibt es die Zahlen für dieses Jahr noch nicht, auch Hochrechnungen sind derzeit nicht abrufbar. Laut einer Statistik der Kreisgruppe wurden allerdings 2019 über 4000 Frösche, Kröten und Molche mehr über die Straße getragen als im Vorjahr, 11 710 statt 7513. Im Wittelsbacher Land haben sich BN und Landesbund für Vogelschutz (LbV) der Amphibien angenommen. Relativ genaue Aussagen über die Bestandsentwicklung der Amphibien in der Region können über die Arbeit an den Krötenzäunen gemacht werden. Etwa fünf Kilometer Zaun versperren den Lurchen an verschiedenen Stellen im Landkreis den Weg in Richtung Laichquartier - und zur Straße, zum Beispiel am Hieslinger Weiher nahe Griesbeckerzell. Speziell in diesem Frühjahr scheint es allerdings leichter zu sein, über die Straße zu kommen, als sonst, wie Ernst Haile, BN-Vorsitzender in Aichach-Friedberg, feststellt. Durch den ausgerufenen Katastrophenfall in Bayern, verbunden mit den Ausgangsbeschränkungen, hätte sich der Straßenverkehr, vor allem abends und nachts ab 20 Uhr, stark reduziert. In dieser Zeit wandern die Amphibien. „Die Natur profitiert”, meint Haile.