Hintergrund ist, wie Landrat Dr. Klaus Metzger gestern erklärte, dass nicht jeder Landkreis allein die notwendigen Betten bei einer Verschlimmerung der Krise bereitstellen solle, sondern man zusammenarbeite. So ist Aichach als Schwerpunktkrankenhaus für schwerere Corvid-19-Fälle vorgesehen, leichtere Fälle könnten in akquirierten Reha- oder Schönheitskliniken untergebracht werden. Wer wohin kommt, steuert dann der ärztliche Leiter der ILS. So können die vorhandenen Kapazitäten besser genutzt werden. Sollte die Pandemie so schlimm werden, dass auch das nicht ausreicht, wird man nicht Turnhallen, sondern die Augsburger Messe nutzen. Nach der Absage beziehungsweise der Verschiebung planbarer Eingriffe liegt die Kapazität an freien Betten in den Kliniken an der Paar derzeit bei 59, davon sind sechs Betten intensiv. Aktuell gibt es im Landkreis 43 bestätigte Fälle , etwa 310 Personen befinden sich in Quarantäne. Sieben Erkrankte werden im Krankenhaus behandelt, es muss keiner beamtet werden . Die Beschaffung von Schutzausrüstung wird ebenfalls zentral organisiert. Andere beschlossene Maßnahmen hat der Landkreis bereits umgesetzt. Es gibt mit Dr. Christian Stoll (Stellvertreterin Ulrike Gastl) einen Pandemie-Beauftragten für die Kliniken an der Paar, der Zugang wird schon länger über Schleusen kontrolliert. Seit Montag vergangener Woche arbeitet im Wittelsbacher Land auch die Führungsgruppe Katastrophenschutz . Wie deren Leiter Boris Peter erklärt, ist die Gruppe mit Vertretern aller relevanten Abteilungen des Landratsamts sowie einer ganzen Reihe von anderen Behörden besetzt, in der Regel rund um die Uhr erreichbar und trifft sich zweimal am Tag zu Lagebesprechungen. Sie ist im Katastrophenfall dafür zuständig, dass alle notwendigen Maßnahmen koordiniert werden und „jeder die Informationen bekommt, die er braucht”, wie es Peter beschreibt. Nachdem Berichte über eine geschlossene Arztpraxis offenbar für Verwirrung gesorgt haben, stellt Dr. Friedrich Pürner, der Leiter des Gesundheitsamtes, noch einmal klar: Sein Amt habe noch keine einzige Praxis geschlossen . Wenn der betreffende Inhaber sich zu einer Schließung entscheide, sei das seine Sache. Gut angenommen wird die Bürger-Hotline des Landratsamtes. Alleine am Samstag gab es rund 100 Anrufe. Mitunter wollen die Bürger dabei unerlaubte Ansammlungen von mehreren Personen melden. Hier empfiehlt Peter, sich an die Polizei oder die jeweilige Gemeinden zu wenden. Bei Anfragen die mehrere Bereiche des Landratsamts betreffen, empfiehlt sich eine Mail an corona@lra-aic-fdb.de statt eines Anrufs beim Bürgertelefon 08251/ 924 44.