Grund zur Sorge gibt es trotz der Steigerungen nicht, wie ein kurzer Blick in die Vergangenheit zeigt. Seit 20 Jahren gibt es inzwischen die Unfallkommission, in der Experten von Polizei, Staatlichem Bauamt und dem Landratsamt regelmäßig notwendige Schritte beraten und auch anstoßen, um den Verkehr auf den Straßen in der Region sicherer zu machen. Eine überaus erfolgreiche Arbeit. Im Jahr 2000 wurden 25 Verkehrstote gezählt, in den 1970er und 80er Jahren lag der Schnitt zwischen 25 und 30 Toten pro Jahr. 1980 starben sogar 41 Menschen auf den Straßen im Aichacher Land. An den Unfallursachen hat sich bei Licht betrachtet nicht viel geändert. Nach wie vor geht es primär um nicht angepasste Geschwindigkeit und Alkohol, Fehler beim Abbiegen oder den nicht angelegten Gurt - seit es die Gurtpflicht gibt, ist das unverändert ein Thema. Neue Gefahrenquellen sind hinzugekommen. Das Handy etwa. Das kann und wird bisher nicht als Unfallursache registriert, spielt nach den Worten von Thomas Schmid, dem Verkehrssachbearbeiter bei der Polizei, aber eine große Rolle. 185 Mal wurden Autofahrer 2019 im Landkreis mit Smartphone am Ohr ertappt, die Dunkelziffer dürfte allerdings sehr viel höher sein. Was ein Blick auf ein weiteres Unfallphänomen bestätigt: Immer häufiger kracht es an Kreuzungen oder Ampelanlagen, sofern es zu Rückstauungen kommt. Die Wartezeit wird genutzt, um schnell Nachrichten zu checken oder zu verschicken - und schon kracht's, wenn unerwartet Bewegung in die Schlange kommt und der Sicherheitsabstand zu gering ist. Eine weitere Herausforderung stellen Pedelecs oder die noch schnelleren S-Pedelecs dar, deren Tempo schlichtweg unterschätzt wird. Nun kurz zur Verkehrsdichte. Um 0,65 Prozent stieg im vergangenen Jahr die Einwohnerzahl des Landkreises, die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge derweil um gut zwei Prozent. Erstmals sind im Landkreis mehr als 1000 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner zugelassen - 1007, um genau zu sein.