Wer zum Umzug gekommen war, trotzte den Widrigkeiten des Wetters. Über 30 Gruppen zogen durch Zell, jede wurde vom Aussichtsturm auf dem Hacker-Anwesen in der Ortsmitte begrüßt und anmoderiert. Fehlen durfte hier auch der Zeller Narrengruß „Zell Ahoi” natürlich nicht. Die Moderation übernahmen Gerold Tausend und Sabrina Gastl. Die beiden hielten die Stellung auf dem Turm. Etwas geschützter stand die Prominenz auf dem danebenliegenden Hackerbalkon, darunter Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann sowie sein Stellvertreter und Griesbeckerzeller Helmut Beck, der CSU-Ortsvorsitzende Josef Dußmann und die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, Birgit Cischek. Alle betrachteten den Umzug, der sich pünktlich um 14 Uhr in Bewegung setzte. Die anstehende Kommunalwahl setzte keine der Gruppen um. Die Themen waren häufig globaler Natur und sichtbar aufwendig aufbereitet. Die Affinger Faschingsfreunde brachten den größten Motivwagen mit auf die närrische Hauptstraße. Sie machten auf die Buschbrände in Australien und die damit bedrohten Koalas aufmerksam - ihre Kollegen von der Affinger Landjugend grüßten von einem dem Kreuzfahrtschiff Aida nachempfundenen Wagen herunter und kritisierten die Luxusdampfer als Umweltverschmutzer. Angeführt wurde der Umzug mit seinen über 30 Wagen und Fußgruppen in altbewährter Weise durch das Zeller Narrenschiff. Das stach am Sonntag zum 60. Mal in Zell in See. Von diesem Wagen grüßen jährlich die Funktionäre der Faschingsgesellschaft Zell ohne See wie Norbert Bachmann herunter. Der bezeichnete den Umzug gestern als sehr gelungen. Die Stimmung in Zell sei einzigartig - und die Besucher waren in Bachmanns Augen froh gelaunt. Das bestätigte auch Aichachs Polizeichef Erich Weberstetter. Lediglich eine Personalienfeststellung und einen „völlig unnötigen Widerstand” nahmen die Einsatzkräfte zu Protokoll. Die hätten einen 17-jährigen betrunkenen Zeller nach Hause begleiten wollen, seien von diesem aber geschlagen worden und hätten ihn in Gewahrsam genommen, sagte Weberstetter. Erfreulicherweise keine Patienten, die wegen einer körperlichen Auseinandersetzung verletzt wurden, hatten die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes zu behandeln, wie Einsatzleiter Mario Pettinger erklärte. Er berichtete von zwölf Einsätzen, bei denen Schürfwunden, Nasenbluten oder eine Sprunggelenksverletzung und eine Verletzung im Lendenwirbelbereich - nach einer Hebefigur - behandelt werden mussten.