Seit Mitte 2019 arbeitete die Professur für Verkehrstechnik der Universität der Bundeswehr gemeinsam mit dem Landkreis Dachau an einer umfassenden Forschungsarbeit zum Einsatz innovativer Verkehrsmittel im Landkreis. Neben einem allgemeinen Systemvergleich möglicher Transportmittel wurde das Potenzial für drei konkrete Trassen untersucht. Dazu wurde mit Hilfe einer breitangelegten Bürgerbefragung mit über 3400 Rückmeldungen die Bereitschaft der Pendler zum Umstieg auf innovative Verkehrsmittel abgefragt. Insgesamt wurden fünf Verkehrsmittel näher untersucht: verschiedene Arten von Seilbahnen und Seilschwebebahnen sowie das Transportsystem Bögl (TSB) als Beispiel für eine neuartige Magnetschwebebahn. Aufgrund der Schnelligkeit und der kontinuierlichen Beförderung konnten vor allem das Transportsystem Bögl und die Umlaufseilbahn die Befragten überzeugen. Trotz teilweise deutlicher Reisezeitverluste wird die Umsteigebereitschaft als sehr hoch eingeschätzt. Insbesondere die Trasse entlang der A 8 zwischen München-Pasing und Augsburg-Gersthofen sowie einen Anschluss von Dachau über Karlsfeld an das U-Bahnnetz im Münchner Norden bewerteten die über 3400 Umfrageteilnehmern als sehr attraktiv. Gleichermaßen bleiben insbesondere aber beim letztgenannten Korridor die Konkretisierung eines realisierbaren Trassenverlaufs, die Grundstücksverfügbarkeit sowie die Integration in das bestehende Nahverkehrssystem große Herausforderungen. Die dritte geprüfte Verbindung zwischen Haimhausen und dem S-Bahnhof Lohhof bei Unterschleißheim im Münchener Norden stellte sich hingegen als weniger relevant für die Befragten heraus. Für die Realisierung eines Seilbahnprojekts sieht Klaus Bogenberger von der TU gute Chancen. Seilbahnen haben nach seinen Worten weiterhin den großen Vorteil, sich schneller realisieren zu lassen, sie verursachen wenig Flächenversiegelung sowie wenig Umweltbeeinträchtigung und sind energieeffizient. Außerdem sind sie kostengünstiger gegenüber anderen Verkehrsträgern. Landrat Stefan Löwl (CSU) freute sich über die rege Bürgerbeteiligung und die Ergebnisse. „Die Lösung der Mobilitätsprobleme wird im Wachstumsraum mit den klassischen Verkehrsträgern kaum gelingen”, stellte der Landkreischef fest. Allein aufgrund der schwierigen Trassensuche müsste man auch andere Ebenen mit in den Blick nehmen. Da Tunnellösungen immer extrem aufwendig und teuer seien, bleibe nur der Raum über dem Boden, so der Landrat. Gute Chancen für Seilbahn