Für Präsident Norbert Bachmann ist es der zehnte Umzug in seiner Funktion als Obernarr von Zell ohne See, zum ersten Mal ist heuer auch seine Tochter mit von der Partie und darf im Leiterwagerl mitfahren. Ein Gaudiwurm für die ganze Familie soll der große Umzug am Sonntag, 23. Februar, werden. Und auch wenn Bachmann vorher und während des Umzugs viel um die Ohren hat: „Es macht immer noch Spaß, die Arbeit mit den Leuten ist einfach toll - und wenn dann so etwas Farbenprächtiges dabei rauskommt und alle Spaß am Feiern haben, ist das einfach spitze”, so der Präsident. Damit auch beim 60. Gaudiwurm alles glatt geht, werden wieder rund 100 Sicherheitskräfte von Feuerwehr, THW, Security, Rotem Kreuz und Polizei im Einsatz sein. Rund um die Engstelle bei der Kirche sollen Absperrungen helfen, Unfälle zu vermeiden, Flaschen und harter Alkohol sind weiterhin tabu. Auch Rucksackkontrollen wird es laut Bachmann wieder geben. Um Müll zu vermeiden, schenkt auch der Faschingsverein Getränke nur noch in Mehrwegbechern aus. Weitere Verschärfungen der Vorkehrungen sind laut Bachmann nicht nötig: „Wir sind mit unserem Sicherheitskonzept in den vergangenen Jahren gut gefahren.” Auch was das immer wieder diskutierte Thema Lautstärke anbelangt, sieht Bachmann den Zeller Umzug auf einem guten Weg. Dennoch appelliert er an die Umzugsteilnehmer, sich in die Lage von Familien zu versetzen und daran zu denken, dass auch Kinder am Straßenrand die Gefährte bestaunen und auf Gutziregen warten. Der Zeller Präsident hat aber den Eindruck, dass immer mehr Teilnehmer verstehen, dass „wir einen Familienumzug wollen”. Sechs Wagen werden in Griesbeckerzell gebaut, die anderen kommen aus dem Umkreis, zum Teil auch von der anderen Seite des Lechs. Denn seit die Gefährte vom TÜV auf ihre Sicherheit geprüft und abgenommen werden müssen, gibt es laut Bachmann immer mehr Umzugshopper, die ihren Wagen nicht nur in Zell präsentieren, sondern an mehreren Umzügen teilnehmen. Drei Umzüge nehmen eigentlich alle mit, meint Umzugspräsident Daniel Schacherl, der zusammen mit Ehrenumzugspräsident Gerold Tausend die Gefährte im Vorfeld unter die Lupe nimmt. Manche seien sogar auf zehn Veranstaltungen anzutreffen. Insgesamt haben sich bisher 23 Wagen und zwölf Fußgruppen angemeldet. Dass die bunten Fußtruppen wieder mehr werden, freut die Verantwortlichen besonders. Die sollen - selbstverständlich nach dem Narrenschiff - den Gaudiwurm anführen, um zwischen den großen Gefährten nicht unterzugehen. Themenmäßig verspricht Schacherl eine bunte Mischung: Vom Weltall über die Tierwelt geht es bis aufs Meer. Nur die Wahl im März, die spielt für die Narren keine Rolle. Dass Zell zwar immer noch keinen See, dafür aber Netz hat, hat sich Bachmann zufolge beim Umzug im vergangenen Jahr als sehr hilfreich erwiesen, die Abstimmung untereinander sei deutlich einfacher geworden. Zwar ist bisher nur ein Mobilfunknetz verfügbar, aber immerhin - „wir wollen nicht mosern”, meint Bachmann, der sich auf den Umzug freut. Und wenn es nach den Zellern geht, soll der Winter ruhig weiter Pause machen... Die Stadt Aichach organisiert wieder einen Shuttle-Bus zum Faschingsumzug in Griesbeckerzell. Drei Busse sind am Sonntag, 23. Februar, ab 12.15 Uhr im Einsatz, um Faschingsbegeisterte von Aichach nach Griesbeckerzell zu bringen - und später auch wieder zurück. Der Preis für Hin- und Rückfahrt beträgt fünf Euro; Kinder bis zwölf Jahre fahren in Begleitung eines Erziehungsberechtigten kostenlos mit. Für Familien wird ein eigener Zustieg eingerichtet, sie haben Vortritt beim Einstieg in die Busse. Die Stadt weist darauf hin, dass im Bus kein Alkohol mitgeführt werden darf. Die Abfahrtszeiten in Aichach, Volksfestplatz an der Schrobenhausener Straße: 12.15 Uhr, 12.25 Uhr, 12.35 Uhr, 13.05 Uhr, 13.10 Uhr und 13.15 Uhr. Rückfahrt von Griesbeckerzell nach Aichach: 16 Uhr, 16.10 Uhr, 16.20 Uhr und 16.30 Uhr. Der Zeller Gaudiwurm startet am Sonntag, 23. Februar, um 14 Uhr. Parkplätze sind im Ort vorhanden, die Feuerwehr weist Gäste ein. Die Ortsverbindungsstraße nach Obergriesbach wird ab der Hofgartenstraße wieder zu Einbahnstraße, der Zeller Weg von Obergriesbach ist damit von 12 bis 18 Uhr gesperrt. Zahlreiche Wagen und Fußgruppen beim 60. Umzug