In den Morgenstunden und am Montagvormittag fegte „Sabine” durch das Wittelsbacher Land, legte zahlreiche Bäume um, beschädigte Dächer von öffentlichen Gebäuden - unter anderem am Gymnasium in Mering sowie an der Salzhalle des Kreisbauhofes in Aichach - und Privathäusern, legte den Bus- und Bahnverkehr lahm und kappte in einigen Kommunen den Strom. Über 140 Einsätze verbuchten Feuerwehren und Polizei, die viel zu tun hatten, um die Straßen wieder frei zu bekommen. Mitunter mussten die Sperrungen aus Sicherheitsgründen wegen schiefstehender Bäume aufrecht erhalten bleiben. Die Paartalbahn wird auch Dienstagfrüh noch nicht fahren. „Es scheint, als ob der Landkreis von Sabine nur ein blaues Auge verpasst bekommen hat”, postete Landrat Dr. Klaus Metzger gegen Mittag. Zu diesem Zeitpunkt kam sogar schon wieder die Sonne durch, war trotz weiterhin stürmischer Aussichten der größte Sturm-Spuk vorbei. Wenngleich zwar noch immer eine ganze Reihe von Straßen gesperrt blieben, und auch der Zugverkehr auf der Paartalbahn zu diesem Zeitpunkt über erste Erkundungsfahrten noch nicht hinausgekommen war, blieb zumindest etwas Zeit zum gemeinschaftlichen Durchschnaufen. Ab 4 Uhr in der Nacht waren die Wehren im Wittelsbacher Land und auch in den Landkreisen Dachau und Schrobenhausen praktisch durchgehend im Einsatz. Als absolut richtige Entscheidung entpuppte sich die Absage des Schulunterrichts. Gegen 7 Uhr erreichte das Sturmtief seinen ersten Höhepunkt, peitschte zudem starken Regen durch die Straßen. Da wäre der Schulweg zur Gefahr geworden. In den Schulen gab es zwar ein Betreuungsangebot, die meisten Kinder blieben aber im sicheren Zuhause. In die Hollenbacher Grund- und Mittelschule kam kein einziges Kind, da blieben die Lehrer unter sich. Wenig los war auch in den Kindergärten. In Aichach hatten die städtischen Kinderkrippen und Kindergärten zwar geöffnet, es waren aber deutlich weniger Kinder da. Im Gemeindegebiet von Dasing waren die Kindergärten deshalb gleich geschlossen worden. Die Kinder, die sich allerdings mehr schulfrei gewünscht hätten, wurden gestern enttäuscht: Am heutigen Dienstag findet an allen Einrichtungen regulärer Unterricht statt. Im Landratsamt war ein Teil des Katastrophenstabes zusammengekommen. Bis Mittag wurden dort 140 Einsätze verbucht. Mit 90 Einsätzen war der Raum Friedberg besonders betroffen. Zwischen Bachern und Ottmaring fuhr ein 53-Jähriger mit seinem Pkw gegen einen umgestürzten Baum. Der Fahrer und sein 51-jähriger Beifahrer wurden leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ein Radfahrer stürzte in Friedberg, als er über einen am Boden liegende Ast fuhr. Auch er verletzte sich leicht. Relativ ruhig war es in Aichach, rund 25 Einsätze verbuchten die Wehrmänner bis zum späten Vormittag. Die Liste reichte von umgestürzten Bäumen und herabfallenden Dachplatten bis zu einem Kaminbrand in Obermauerbach und umherfliegenden Verkehrszeichen. Bereits ab 6 Uhr morgens gab es keinen Strom in Schiltberg. Kühbach und Teile Aichachs waren ebenso betroffen. Ein weiteres Problem war der Starkregen am Morgen. Die Schiltberger Wehr musste aus einem Wohnhauskeller in Gundertshausen eingedrungenes Wasser abpumpen. Stromausfall gab es auch in Altomünster. Dort zog Sabine ansonsten relativ „brav” vorbei, die Feuerwehr verzeichnete sieben kleinere Einsätze.