Man nennt sie Gewässer dritter Ordnung, was irgendwie bürokratisch verniedlichend klingt, dabei aber nichts mit ihrem Gewicht im Gefüge der Hochwassergefährdung zu tun hat. Im Gegenteil: Im Falle des Falles entfesseln kleine Bäche und verrohrte Gräben eine ungeheure Kraft. Für den Kulturgraben in Griesbeckerzell will man heuer nach vielen Jahren Tauziehen in den Ausbau einsteigen. In anderen Bereichen steckt die Stadt größtenteils noch in der Planungsphase. Dass man nicht locker lassen darf, wurde am Mittwochabend im Bauausschuss deutlich, als Michael Thalhofer, stellvertretender Leiter des Bauamtes, die vom Ingenieurbüro Mayr durchgeführten Berechnungen für verschiedene Schwachstellen vorlegte. An vorderster Stelle rangiert das Griesbacherl. Genauer untersucht hat das Ingenieurbüro auch den Bachfeldbach in Oberbernbach und dazu das großflächige Umfeld - Hechtengraben in Algertshausen und Bahngraben in Oberbernbach - mit einbezogen. Das Ergebnis verwundert nicht: Ohne Schutzmaßmaßnahmen wird es immer wieder zu Überschwemmungen kommen. Das Einzugsgebiet des Bahngrabens besteht zum einen aus dem südlichen Bereich des Hechtengrabens und der Grubetstraße. Bis zu 1,8 Kubikmeter pro Sekunde rauschen bei einem hundertjährigen Hochwasser heran. Dazu kommen weitere 2,7 Kubikmeter über den Bachfeldbach. Einstimmig beauftragte der Bauausschuss das Ingenieurbüro, sich nun Gedanken über mögliche Schutzmaßnahmen zu machen.