Am Samstag nimmt das neue Paketsortierzentrum zwischen Aichach und Dasing den Betrieb auf. In einer ersten Anlaufphase werden vor Ort täglich bis zu 36 000 Pakete umgeschlagen. Im Endausbau - vermutlich in einem Jahr - sollen das Depot pro Tag bis zu 93 000 Pakete durchlaufen, die Sortierzentren Neufahrn sowie Nürnberg entlasten und auch Österreich versorgen. Dann werden an die 380 Personen beschäftigt sein, davon 200 Zusteller. Momentan zählt das Team von Depot-Leiterin Barbara Immel rund 300 Personen. Fast alle sind mit umgezogen, nachdem das bisherige DPD-Depot in Augsburg geschlossen wurde. Immel ist aber bereits auf der Suche nach zusätzlichem Personal und hofft, im Raum Aichach fündig zu werden. „Einen Techniker aus dem Nachbarort habe ich erst eingestellt. Ich hoffe, dass noch mehr folgen”, erklärte sie gestern am Rande des kleines Festaktes mit zahlreichen Ehrengästen. Darunter auch Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann und der frühere Dasinger Gemeindechef Lorenz Arnold, mit dem er das interkommunale Gewerbegebiet einst in Angriff nahm. Sorgen eines möglichen Scheiterns sind längst der Freude über den Erfolg gewichen. Zu dem gehört aus Sicht Habermanns auch das DPD-Depot. „Ohne Logistik läuft nichts in unserer Wirtschaft”, betonte das Stadtoberhaupt. Pakete stellten zudem eine wichtige Versorgungsquelle für Bürger dar. Davon abgesehen hoffte Klaus Habermann auf möglichst viele neue Arbeitsplätze - und Gewerbesteuereinnahmen. Von einer langfristig angelegten Partnerschaft mit den Kommunen vor Ort sprach Thomas Ohnhaus, Chief Operating Officer (COO) bei DPD Deutschland, der dabei auch deutlich machte, dass der Expansionsbedarf in der Logistikbranche längst nicht gedeckt ist. 2016 wurden in Deutschland rund drei Milliarden Pakete umgeschlagen, heuer werden es bereits etwa vier Milliarden sein, in wenigen Jahren rechnen Experten mit acht bis neun Milliarden. Stichwort: Onlinehandel. Um dennoch einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, brauche man neue Konzepte, so Ohnhaus. DPD setzt zwar auch E-Autos ein, langfristig sind sie aus seiner Sicht aber nicht die Lösung. Das hat mit der „umweltverzehrenden” Produktion von Batterien zu tun, aber auch mit mangelnder Reichweite. DPD hat am neuen Depot in Dasing eine ganze Reihe von Schnellladestationen errichtet, wäre somit eigentlich gerüstet. In der Fläche allerdings fehlen in der Region bisher die Turbo-Tankstellen für Strom-Sprinter. Pro Tag können bis zu 93 000 Pakete umgeschlagen werden Aichach/Dasing - Immer wieder gab es zuletzt Kritik an der starken Beleuchtung des DPD-Depots. Ein erstes Problem ist bereits gelöst. Autofahrer hatten sich beklagt, auf der B 300 von den Strahlern geblendet zu werden. Wie Depotleiterin Barbara Immel gestern auf Nachfrage erklärte, habe man sich selbst davon überzeugt und die Strahler sofort verstellen lassen. Ob die Beleuchtung insgesamt reduziert werden kann, ist eine Frage der Sicherheitsvorschriften, die noch geprüft wird. Momentan läuft der Depot-Betrieb von 5 bis 20 Uhr, in der Endausbaustufe wird bis Mitternacht gearbeitet. Dazwischen wäre eine Reduzierung denkbar. roe