Der stellvertretende Bauamtsleiter Michael Thalhofer und sein Mitarbeiter Tobias Eckardt hatten eine zweiteilige Alternative ausgearbeitet. Zum einen eine sechsgruppige Einrichtung in Holzbauweise nach neuestem Energiestandard ebenfalls auf dem Neusa-Gelände. Für den genauen Standort wollte die Verwaltung noch verschiedene Vorschläge vorlegen. Die geschätzten Kosten dafür liegen inklusive Planung bei 4,2 Millionen Euro. Zum anderen sollte möglichst schnell eine dreigruppige Krippe auf einem direkt benachbarten Grundstück, dem sogenannten Neussiedl-Grundstück, gebaut werden. Um den steigenden Bedarf zu decken, aber auch, um die Kinder aus den ungeliebten Containern aus der Holzgartenstraße aufzunehmen. Der Mietvertrag für die Containermodule läuft im Herbst aus. Später könnte das dreigruppige Gebäude als Ausweichquartier genutzt werden, etwa wenn bei anderen Kitas eine Sanierung notwendig ist. Das Bauamt hat dafür grundsätzlich versetzbare Module in Holzständerbauweise vorgeschlagen, mit denen in anderen Orten sehr gute Erfahrungen gemacht worden seien. Dieser Teil des Vorschlags kam bei den Stadträten fast durchweg sehr gut an. Die Lösung sei mit geschätzten Kosten von 1,1 Millionen Euro relativ günstig und vor allem auch schnell zu realisieren. Die Aufenthaltsqualität in den Modulen aus Holz und mit begrüntem Dach sei sehr hoch. „Das ist mit Containern nicht zu vergleichen”, versicherte Thalhofer. Zudem sind Zuschüsse von bis zu 50 Prozent vom Staat zu erwarten. Dass es die nur bei einer „dauerhaften” Nutzung gibt - das bedeutet wohl 25 Jahre - war auch kein großes Problem für die Stadträte. Man denkt zwar über ein Gesamtkonzept für das komplette Areal zwischen Neusa, Juze und San-Depot nach, aber dabei geht es eher um mittel- bis langfristige Lösungen. Das ist nun genau der Punkt, warum der erste Teil des Lösungsvorschlags zunächst zurückgestellt wurde. Man möchte sich für ein Gesamtkonzept alle Möglichkeiten offen halten und nicht schon Tatsachen schaffen, die einen später unter Umständen behindern. Hans-Peter Port schlug für die CSU-Fraktion vor, dass der neue Stadtrat, der ab Mai im Amt sein wird, einen fraktionsübergreifenden runden Tisch bildet und Pläne für das gesamte Areal anstößt. Ein Vorschlag, der einstimmig angenommen wurde.