Den nicht alltäglichen Vorgang bestätigte gestern die Wahlleiterin der Gemeinde Affing, Marianne Birkner. Bereits am Mittwoch habe sie die betroffenen Listen informiert. Ins Rollen kam die Sache über eine Nachfrage zu einer Ladung. Auch die Regierung von Schwaben und die Rechtsaufsicht des Landratsamtes waren in die Gespräche involviert. Wie deren Leiter Claus Simon erklärt, habe man auch alle Gemeinden im Wittelsbacher Land angeschrieben und ihnen Hinweise zukommen lassen, wie eine ordentliche Ladung auszusehen hat. Wichtig ist laut Simon vor allem der Einladungscharakter einer Ladung, außerdem müsse deutlich werden, dass die Teilnehmer einer Nominierungsversammlung an der Wahl der Kandidaten teilnehmen können, also eine Wahlmöglichkeit besteht. „Die Information, es findet eine Nominierung statt, reicht nicht aus”, erklärt Simon. Das Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz schreibt auch eine Frist vor: Die Ladung muss spätestens am dritten Tag vor der Nominierung veröffentlicht sein; der Tag der Versammlung selbst zählt also nicht dazu. Für Affing bedeutet das nun, dass bisher nur Markus Winklhofer als Bürgermeisterkandidat nominiert ist. Und zwar von der CSU. Parteien müssen nur ihre Mitglieder zur Versammlung einladen. Bei freien oder unorganisierten Wählergruppen ist das anders. Hier heißt es im Wahlgesetz: „Die Einberufung der Aufstellungsversammlung muss geeignet sein, alle Teilnahmeberechtigten davon zu unterrichten, dass sich bewerbende Personen aufgestellt werden sollen.” Die Wählergemeinschaft Mühlhausen-Bergen hatte ihre Kandidaten für den Gemeinderat bereits Anfang November nominiert und mit Zweitem Bürgermeister Gerhard Faltermeier einen Gegenkandidaten für den amtierenden aufgestellt. Dass nun alles von vorne anfängt, sieht Faltermeier recht pragmatisch: „Wenn es so ist, dann ist es so. Lieber jetzt, als später eine Wahlanfechtung”, sagte Faltermeier auf Nachfrage der AICHACHER ZEITUNG. Auch bei der Christlichen Bürgervereinigung Affing, deren Versammlung vergangene Woche für Furore sorgte, laufen laut Fabian Lechner bereits die Vorbereitungen für eine erneute Nominierung. Ebenso in Haunswies. Dort wird die Versammlung laut Versammlungsleiter Gerald Eberl aber nicht mehr heuer stattfinden. „Ich denke, dass sich nichts mehr ändern wird, und hoffe, dass wir die Sache in einer halben Stunde durchziehen können”, so Eberl. Etwas Zeit bleibt den Protagonisten noch: Erst bis 23. Januar müssen die Wahlvorschläge eingereicht sein.