„Eine Bombenzahl”, bilanzierte Brigitte Lehenberger von der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) glücklich, die sich besonders freute, weil es rund vier Fünftel junge Menschen waren, die lange Zeit in der Knochenmarksspenderdatei bleiben werden. Diese ist weltweit vernetzt, mittlerweile werden für 90 Prozent der Erkrankten geeignete Spender gefunden. Die meisten, die sich registrieren ließen, spendeten zusätzlich Geld, um die Finanzierung der Registrierung zu unterstützen. Von fünf Euro bis zur großen Vereins- oder Firmenspende war alles dabei, so dass 27 258 Euro zusammenkamen, eine Summe, die etwa die Hälfte der Kosten deckt. Noch nicht mitgezählt ist das Geld aus den Spendentöpfen für Essen und Getränke sowie die Versteigerung eines Bildes und mehrerer kleinerer Kunstwerke. Statt einer großen Auktion hatte das Organisationsteam Boxen aufgestellt, in die Gebote abgegeben werden konnten. „Weil die meisten ja nur eine Zeitlang hier sind”, erklärte Florian Hross, es sollten aber alle die Chance haben, mitzubieten. Der Andrang auf die Turnhalle der Pöttmeser Schule war enorm. Schon eine halbe Stunde bevor Lehenberger und das rund 40-köpfige Team ehrenamtlicher Helfer die Türen öffneten, standen die Menschen draußen geduldig Schlange. Die riss auch für die nächsten Stunden nicht ab, wurde sogar noch länger und reichte schließlich bis zur Straße. Lehenberger stand an der inneren Tür, beantwortete Fragen und steuerte mit einer Helferin den Zustrom zu den 18 Tischen. Dort erklärten Ehrenamtliche den Umgang mit den Stäbchen für den Wangen-abstrich und verpackten die Proben. Zweimal wurde das Team aus dem insgesamt 85 Personen umfassenden Helferpool aufgestockt, um weitere Tische zu besetzen. Dennoch dauerte es bis 16.30 Uhr, bis alle Typisierungswilligen aufgenommen waren, wobei sich die Wartezeit mit bis zu 20 Minuten in erträglichen Grenzen hielt. Lisas Familie war überwältigt. Während die 21-Jährige, die vor rund sechs Wochen die Diagnose „Akute Myeloische Leukämie”, erhalten hat, im Krankenhaus ihre dritte Chemotherapie bekam, rotierten Familie und Freunde, um einen Spender für sie oder andere Erkrankte zu finden. „Wenn es nicht so traurig für uns wäre, wäre es nur toll”, kommentierte Mutter Johanna Hross den großen Andrang. „Einfach überwältigend”, ergänzte Vater Harald Hross. Für Bürgermeister und Schirmherrn Franz Schindele war es „eine große Freude, die riesige Hilfsbereitschaft zu sehen - wenn es darauf ankommt, halten wir zusammen”. Es sei zu spüren, dass Geben und Nehmen zusammengehörten und diejenigen, die zur Typisierung gekommen seien, bekämen die Freude zurück, jemandem zu helfen, sagte er: „Obwohl es eine traurige Geschichte ist, trägt uns hier eine optimistische Stimmung.” Die spiegelte sich auch auf dem Bild eines Baumes, dem jeder Besucher mit einen bunten Daumenabdruck ein Blatt hinzufügte. „Gib alles, nur niemals auf”, stand als Motto daneben. Draußen wurde gegrillt, drinnen Kaffee und Kuchen sowie von Feuerwehrleuten Getränke gegen Spende ausgegeben, in der Aula lauschten die Besucher während des Essens den Musikschülern von Eva Biolek. 700 Tombola-Lose für 500 Preise hatten Saskia Hross und ihre Helfer bereits nach einer halben Stunde ausverkauft. Eine große Attraktion für die jungen Besucher waren einige Star-Wars-Figuren, die sich gerne ablichten ließen. Spendenkonto: Commerzbank München, Verwendungszweck Lisa IBAN DE71 7004 0060 8987 0001 68. Wer sich registrieren lassen will, kann über die Website der DKMS ein Tupferset auf dem Postweg anfordern. Motto „Gib alles, nur niemals auf”